Die DO & CO AG aus Wien betreibt bereits Restaurants in Österreich und plant, im nächsten Jahr kleinere Geschäfte in London zu eröffnen. Der Schritt ist Teil eines Plans, der den Umsatz des Caterers in den nächsten drei Jahren auf 1,5 Milliarden Euro hieven soll, so Vorstand Gottfried Neumeister.

DO & CO setzt auf Premium und die Menüs der Wiener sind weit entfernt von dem, woran viele Reisende bei Flugzeugkost denken. In den Lounges der Lufthansa beispielsweise serviert DO & CO gegrillten Heilbutt mit Kichererbsen-Cassoulet oder flambierten Ziegenkäse mit Rote Bete und karamellisierten Birnen.

In den neuen Läden - in Wien unter der Marke Henry bekannt - werden neben Suppen, Pastagerichten und Panini auch internationale Gerichte wie Kurkumareis mit Granatapfel oder Geschmortes aus der Tajine angeboten.

Riesenküche in London

Rückgrat der Pläne für London wird eine neue 30.000 Quadratmeter grosse Küche, in der DO & CO zukünftig das komplette Essen für British Airways am Flughafen London Heathrow zubereitet. Inklusive der nötigen Ladefahrzeuge investieren die Wiener hier 50 Millionen Euro.

Planmässiger Nebeneffekt: dort kann auch für die Londoner Innenstadt gekocht werden oder für die Arenen Londoner Fussballclubs wie Arsenal, Chelsea oder Tottenham. Für die Fans von Bayern München, Red Bull Salzburg und Juventus Turin kocht das Unternehmen bereits.

Zwar ist Catering für Fluggesellschaften das grösste Geschäft von DO & CO, Neumeister hält jedoch die eigenen Restaurants für wichtiger, weil dort das Unternehmen jeden Tag beweisen müsse, den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. "Wenn unsere Karotten-Ingwer-Suppe nicht gut ist, stehen die Leute nicht dafür Schlange", sagte der Manager.

Catering-Markt im Umbruch

Der Markt für Flugzeugcatering ist derweil im Umbruch. Traditionelle Fluggesellschaften müssen ihre Kosten im Zaum halten auf Grund des Drucks der Billigflieger, die wiederum wenig Wert auf gehobene Verpflegung legen. Dagegen bleibt den Fluggesellschaften das Essen an Bord als ein Teil des Service, durch den man sich noch von der Konkurrenz anheben könne, so Neumeister.

Hochwertige Angebote beim Verkauf an Bord können Fluggesellschaften ausserdem helfen, sich den Teil des Geschäftes zurückzuholen, der in die Abflugterminals der Flughäfen gewandert ist.

Marktführer Gategroup übernimmt demnächst das europäische Geschäft der weltweiten Nr. 2, LSG Sky Chefs, von der Lufthansa. Neumeister erwartet, dass auf Grund von Kartellauflagen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro auf den Markt kommen könnte - eine Opportunität zu womöglich attraktiven Konditionen, die sein Unternehmen dann entsprechend prüfen werde.

Für London plant DO & CO unter der Marke Henry nächstes Jahr zunächst mit zwei oder drei Läden. Mittelfristig müssten es jedoch 20 bis 50 sein, "um überhaupt wahrgenommen zu werden" angesichts von Platzhirschen wie der Sandwichkette Pret A Manger, die mehr als 200 Standorte allein in London betreibt, so Neumeister.

(Bloomberg)