Der Konzern will rund 450 Jobs in Birr und Baden abbauen und macht "Herausforderungen auf dem globalen Energiemarkt" dafür verantwortlich. Beide Standorte sollen erhalten bleiben.

Der erneute Stellenabbau ist eine weitere Hiobsbotschaft für Schweizer Angestellte des Konzerns. Bereits 2016 strich der Schweizer Ableger von GE nach dem Kauf der Energiesparte des französischen Industriekonzerns Alstom rund 900 Stellen.

Im Dezember 2017 folgte der nächste Kahlschlag. Damals wollte GE von den noch 4500 Jobs nochmals 1400 Stellen streichen. Nach Abschluss des Konsultationsverfahrens einigte sich man mit den Arbeitnehmervertretern auf einen Abbau von höchstens 1200 Stellen.

Sorgenkind Kraftwerkssparte

Den erneuten Abbau von 450 Arbeitsplätzen begründet GE mit dem "finanziell herausfordernden" Geschäftsjahr 2018. Die US-Mutter wies zuletzt für das erste Quartal 2019 aus dem fortgeführten Geschäft einen Gewinn von 954 Millionen Dollar aus. Die kriselnde Kraftwerkssparte zog den Gewinn im Industriegeschäft allerdings insgesamt um ein Fünftel nach unten.

Genau dieses Geschäft mit Gaskraftwerken zwinge die Sparte GE Power nun zum Abbau weiterer Stellen: "Die Nachfrage nach Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen nimmt, vor allem im Europa, in einem umkämpften Markt ab", teilt GE am Montag mit. Dies habe einen negativen Einfluss auf das Geschäft mit neuen Gaskraftwerken und folglich auch auf den Servicebereich.

Diese Faktoren hätten bereits 2018 Auswirkungen auf das Finanzergebnis von GE Power gehabt und zu einem operativen Verlust von fast einer Milliarde Dollar geführt. Daher sehe sich GE Power gezwungen, die 2018 weltweit begonnenen Bemühungen für Kostensenkungen weiterzuführen, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen.

Neues Konsultationsverfahren

Der nun seitens GE erfolgte Vorschlag zum Abbau von rund 450 Stellen in der Schweiz unterliege noch einem Konsultationsverfahren und von den 450 potenziell betroffenen Stellen seien derzeit mehr als 10 Prozent aufgrund von natürlicher Fluktuation nicht besetzt.

Zudem sei man sich der "sehr schwierigen" Situation für die Mitarbeitenden bewusst und verpflichte sich den bestehenden umfassenden Sozialplan weiterzuführen, heisst es dazu.

(AWP)