Als erstes im Swiss Market Index vertretenes Unternehmen legte Geberit die Umsatzzahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2015 vor. Und diese können sich durchaus sehen lassen, belebte sich das organische Wachstum doch auf 5 Prozent. Analysten waren gegenüber den ersten neun Monaten von einer Wachstumsbeschleunigung auf 3,3 Prozent ausgegangen.

Nicht zuletzt auch deshalb erhöht der Ostschweizer Sanitärtechnikkonzern sein Ziel für die operative Marge (EBITDA) von "rund 26 Prozent" auf "im Bereich von 26,5 Prozent".

Das wiederum wirft die Frage auf: Was wusste der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst. Erst am Dienstag stufte er die Geberit-Aktie mit einem neu 370 (32) Franken lautenden Kursziel von "Hold" auf "Buy" hoch. Seine Begründung: Wahrscheinlich erhöhe das Unternehmen anlässlich der Quartalsumsatzpräsentation auch gleich sein Ziel für die operative Marge (EBITDA) von rund 26 Prozent auf 26 bis 27 Prozent.

An der Schweizer Börse knüpft die Geberit-Aktie an die Kursavancen vom Vortag an und gewinnt zur Stunde weitere 3,5 Prozent auf 338,50 Franken.

Deutschland der Rettungsanker im Schlussquartal

In einem Kommentar der UBS Investmentbank äussert der Verfasser leichte Enttäuschung über den organischen Umsatzrückgang von 8,3 Prozent im Heimmarkt Schweiz. Er führt diesen auf währungsbedingte Rabatte im Umfang von 10 Prozent nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank zurück. Ansonsten sei die um die Übernahme von Sanitec und die Währungsentwicklung bereinigte Umsatzentwicklung allerdings über den bankeigenen Erwartungen ausgefallen, so schreibt der Analyst weiter. Er stuft die Aktie vorerst mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 315 Franken ein.

Von einem Boom im Schlüsselmarkt Deutschland weiss hingegen der Berufskollege der Bank Vontobel zu berichten. Nach einer eher durchzogenen Entwicklung in den ersten neun Monaten sei Geberit im Schlussquartal im nördlichen Nachbarland um 14,5 Prozent gewachsen. Nur deshalb sei es dem Unternehmen möglich gewesen, das Ziel für die operative Marge leicht anzuheben.

Neues Margenziel deckt sich mit den Erwartungen

Etwas zurückhaltender fallen die Aussagen des Analysten zum neuen Margenziel aus. Dieses decke sich mit den bankeigenen Schätzungen, so schreibt er. Dennoch fühlt sich der Experte von den Umsatzzahlen in seiner positiven Haltung bestärkt und hält sowohl an der Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 380 Franken fest.

Auch bei Baader Helvea heisst es, dass sich das Margenziel nach der Erhöhung nun mit den eigenen Erwartungen decke. Die organische Wachstumsbeschleunigung begrüsst der Analyst hingegen. Das Anlageurteil lautet "Hold" und das Kursziel 335 Franken. Dem für J. Safra Sarasin tätigen Berufskollegen zufolge deckt sich das neue Margenziel gar mit den gängigen Konsensschätzungen.