Der Bloomberg Subdial Watch Index, der die 50 meistgehandelten Uhren nach Transaktionswert abbildet, legte im ersten Halbjahr 2025 um 5,3 Prozent zu und setzt die Erholung auch im dritten Quartal fort. Die goldene Daytona 116508 von Rolex und die Aquanaut 5167A von Patek Philippe gehörten zu den Spitzenreitern.

Die Erholung ist im Vergleich zum Boom der Pandemie-Ära bescheiden, als hausgebundene Verbraucher reichlich Geld für edle Uhren ausgaben. Dies, weil die Uhrenbranche mit US-Zöllen - darunter einer 39-prozentigen Abgabe auf Schweizer Exporte - und einer anhaltend niedrigen Nachfrage in Asien konfrontiert bleibt.

Davon profitiert der Gebrauchtuhrenmarkt, da Rekordgoldpreise die Kosten für neue Uhren in die Höhe treiben und Käuferinnen und Käufer Verzögerungen beim Kauf eines neuen Modells vermeiden möchten, so Christy Davis, Gründer des in London ansässigen Uhrenhändlers und Handelsplattform Subdial.

In Boutiquen sind stark nachgefragte neue Modelle oft knapp verfügbar, so dass potenzielle Käufer Monate oder länger auf die Lieferung warten müssen. Dagegen sind auf Sekundärplattformen eine grössere Auswahl an Stücken sofort verfügbar, erklärt Davis von Subdial weiter.

Die gestiegenen Preise für die goldene Daytona von Rolex fallen in eine Zeit des Goldbarrenbooms inmitten von Zöllen und Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, während Patek Philippes Aquanaut die für die Schweizer Marke typischen Nautilus-Sportmodelle mittlerweile im Preis übertrifft. Das unterstreicht möglicherweise einen wachsenden Trend zu zurückhaltender Opulenz, so Davis. «Die Leute suchen heutzutage nach mehr ruhigem Luxus. Die Aquanaut ist genau das im Vergleich zur Nautilus.»

Der Primärmarkt für Uhren hingegen leidet. Die Schweizer Uhrenexporte gingen im Juni um 5,6 Prozent zurück und setzten damit eine einjährige Talfahrt fort, die zu Rückgängen bei den Lieferungen in die USA, dem grössten Exportmarkt, geführt hat.

Uhrenhersteller wie Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet kämpfen ebenfalls mit den Folgen eines stärkeren Schweizer Frankens und einer allgemeinen Schwäche der Luxusgüternachfrage. Swatch mit den Luxusmarken Omega und Blancpain meldete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 7,1 Prozent, der laut Angaben «ausschliesslich» auf China, einschliesslich Hongkong und Macau, zurückzuführen sei.

Trumps Handelskrieg hat die Lage noch verschärft. Die Schweiz leidet unter der Einführung des 39-prozentigen Zolls durch die USA, dem höchsten Zoll in der entwickelten Welt. Obwohl dieser Zoll inzwischen in Kraft getreten ist, bemüht sich das Land weiterhin um Verhandlungen mit den USA, was die Aussicht auf einen möglichen Kurswechsel erhöht.

(Bloomberg/cash)