Die gestern von Straumann vorgelegten Quartalszahlen vermochten nicht vollständig zu überzeugen. Trotzdem legten die Valoren gestern an der Schweizer Börse fulminant um 5,5 Prozent zu. Die verbesserten Wachstumsaussichten über das Jahr hinaus geben dem Medizinaltechnik-Unternehmen Rückenwind, was Analysten zum Hochschrauben der Kursziele veranlasst.  

So erhöht JPMorgan das Kursziel für Straumann von 147 auf 158 Franken und bestätigt die Einstufung "Overweight". Der Dentalkonzern sei respektabel ins laufende Jahr gestartet, schreibt Analyst David Adlington. Die Preisanpassungen infolge der volumenbasierten Beschaffung (VBP) in China gingen dem Analysten zufolge schneller vonstatten, was zu einem höheren Patientenzustrom geführt habe.

"Die Geschäftsleitung hat denn auch auf potenzielle positive Auswirkungen auf das Volumen hingewiesen, um die aufgrund der VBP tieferen Preise teilweise aufzufangen und die Auswirkungen auf die Margen zu verringern", so Adlington. Er verweist auch auf die Zuversicht des Managements in die Zielsetzungen für das Gesamtjahr 2023 mit höheren Umsätzen und Margen zum Jahresende hin. 

Der Analyst Daniel Buchta von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) bleibt ebenfalls optimistisch. "Da wir einen stabil guten Patientenfluss erwarten, ist die Guidance für das laufende Geschäftsjahr und auch der Konsens, der nahe an der Guidance liegt, für uns zu vorsichtig. Dies gepaart mit dem für uns mittel- bis langfristig attraktiven Investment Case eines qualitativ sehr hochwertigen Unternehmens wie Straumann ist für uns spannend." Die ZKB stuft die Aktie weiter mit «Übergewichten» und einem Kursziel von 150 Franken ein.

Ein noch höheres Kursziel als JP Morgan verpasst die Bank Vontobel den Straumann-Titeln und erhöht dieses von 155 auf 164 Franken. Aktuell notieren die Straumann-Valoren knapp unter dem Jahreshoch von 141,50 Franken. Wird das von der Bank Vontobel gesteckte Kursziel erreicht, winkt Anlegerinnen und Anlegern ein Kursgewinn von 16 Prozent. 

Credit Suisse erhöht nach den Q1-Zahlen das Kursziel für Straumann von 140 auf 150 Franken und belässt die Einstufung auf "Outperform". Analyst Christoph Gretler senkt nach den Umsatzzahlen zum ersten Quartal wechselkursbedingt seine Umsatzprognosen für 2023 bis 2025 um ein Prozent sowie die EPS-Schätzungen um zwei Prozent. Gleichzeitig geht er aber von einer um 25 Basispunkte tieferen Kostenquote (cost of equity) aus und begründet damit auch die Kurszielerhöhung.

Gretler sieht Straumann weiterhin als qualitativ hochwertiges Wachstumsunternehmen. Er verweist auf die starke Historie von Marktanteilsgewinnen und geht längerfristig von einem zugrundeliegenden Wachstumspotenzial im zweistelligen Prozentbereich aus sowie von attraktiven Rückflüssen für die Aktionäre. 

(cash/AWP)