Dem Hörensagen nach verdient man viel in der Finanzbranche. Wie viel das ist, zeigt eine neue Erhebung der Personalberatungsfirma Careerplus. Die Salärstudie basiert auf einer Stichprobe von über 3000 Personen, die über Careerplus eine neue Stelle im Finanzbereich suchten.

Die Studie zeigt zehn Stellenprofile – vom Sachbearbeiter Treuhand über die Buchhalterin und den Wirtschaftsprüfer bis zur Leiterin Controlling.

Was auffällt: der mediale Bruttojahreslohn der Berufsgruppe Finanzen liegt mit 91’000 Franken fast 14 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Als Grund für das höhere Salär nennt die Studie die spezifischen fachlichen Erfahrungen der Berufsgruppe.

Spitzenverdiener im Finanzbereich

Die Spitzenverdiener der Finanzler sind dabei die Finanzenleiterinnen und CFO sowie die Leiter der Controlling-Abteilungen. Ihr Medianjahressalär beläuft sich auf 130’000 Franken. Der absolute Spitzenverdiener im Finanzbereich ist ein über 51-jähriger Leiter Controlling. Jährlich landen auf seinem Konto 150’000 Franken.

Ein Detail sticht ins Auge: Umso höher oben auf der Karriereleiter, umso höher auch die Ausbildung. Auf Stufe CFO weisen 45 Prozent einen Abschluss einer höheren Fachschule auf, auf Stufe Controlling-Chef sind es gar 80 Prozent.

Spannend dabei: Junior Controller – die Finanzzukunft vieler Unternehmen – bringen ebenfalls einen höheren Abschluss mit und dürfen bereits beim Einstieg als Junior mit einem durchschnittlichen Lohn von über 82’000 rechnen.

Weiterbildungen lohnen sich

Die Studie hebt eine Erkenntnis besonders hervor: Weiterbildungen, Fremdsprachen und die Führungserfahrung zahlen sich aus. Ein Controller, der drei Fremdsprachen beherrscht, verdient im Median jährlich 10’000 Franken mehr als der Kollege mit nur zwei Fremdsprachen.

Oder eine Leiterin Buchhaltung mit fünf bis zehn Mitarbeitende hat am Ende des Jahres im Durchschnitt 26’300 Franken mehr auf dem Lohnkonto, als wenn sie weniger als fünf Mitarbeitende unter sich hätte.

Sachbearbeiterjobs von Frauen dominiert

Auffällig ist auch, dass Sachbearbeitungsjobs mehrheitlich von Frauen ausgeführt werden. Im Schnitt sind 73 Prozent im Rechnungswesen und 71 Prozent im Bereich Treuhand Sachbearbeiterinnen.

Das umgekehrte Bild zeigt sich auf der Stufe Leiter Controlling oder Wirtschaftsprüfer. Hier ist nur jede vierte respektive dritte Person weiblich.

Der Grund liegt auf der Hand: Sachbearbeiterjobs ermöglichen Teilzeitpensen und so eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Jüngste Zahlen des Bundesamts für Statistik stützen diese Aussage: Von allen Teilzeitarbeitenden sind knapp drei Viertel weiblich.

 

Dieser Artikel erschien zuerst bei der Handelszeitung unter dem Titel: "So viel verdienen Angestellte der Finanzbranche".

Tina Fischer
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