Bei Alcon standen die Zeichen 2023 auf Wachstum und entsprechend sind die Erwartungen der Analysten hoch. Diese erwarten gemäss AWP-Konsens für das vierte Quartal 2023 einen Umsatz von 2,33 Milliarden Dollar, eine operative Marge von 12,2 Prozent (Operative Kernmarge 19,7 Prozent) sowie einen Gewinn pro Aktie von 0,37 US-Dollar (Kerngewinn pro Aktie von 0,66 US-Dollar). 

Das Geschäft mit Kontaktlinsen und Augentropfen ist in Zeiten der Inflation relativ stabil, wie Konzernchef David Endicott nach den Zahlen für das dritte Quartal gegenüber AWP im Oktober erklärt hatte. Es kann höchstens sein, dass Menschen zum Beispiel den Wechsel von Monats- zu Tageslinsen etwas hinauszögern. Aber tendenziell sind die Kunden bei Alcon- Produkten wenig preisempfindlich. Und wie Analysten ausführen, dürfte Alcon 2023 gar über dem Markt gewachsen sein.

Marktanteile hinzugewonnen

Das Wachstum dürfte dabei aus beiden Segmenten stammen, heisst es in einem Kommentar. Bekanntlich ist Alcon nebst dem Geschäft mit Kontaktlinsen (Visicon Care) auch im Bereich Augenchirurgie (Surgical) tätig. Dort profitiere der Konzern von einer sequenziell fallenden Vergleichsbasis, wie es bei der ZKB heisst. Die Bank rechnet für das Q4 mit einer Margenverbesserung.

Beim längerfristigen Blick nach vorne dürfte es für Alcon mit den Marktanteilsgewinnen weitergehen. Laut dem Management soll dabei helfen, dass weiterhin in Forschung und Entwicklung investiert wird - 2024 laut jüngsten Aussagen etwa auf dem gleichen Level wie 2023. "Aber am Ende kommt es vor allem auf die makroökonomische Entwicklung an: Dinge wie Wechselkurse, Inflation, Lieferkettenprobleme werden Themen bleiben, die den Markt beeinflussen - und zwar über die nächsten paar Jahre", hatte Konzernchef Endicott gesagt.

Weiteres Wachstum in Sicht

Bei Verkündigung der Zahlen zum dritten Quartal hiess es vom Alcon-Management: Im Gesamtjahr dürfte das Unternehmen seine gesteckten Ziele erreichen. Diese wurden jedoch etwas eingegrenzt: Rechnete das Unternehmen zuvor noch mit einem Umsatz zwischen 9,3 und 9,5 Milliarden, so wurde diese Bandbreite neu bei 9,3 bis 9,4 Milliarden veranschlagt. Die Kernmarge wurde weiterhin im bisher kommunizierten Bereich von 19,5 und 20,5 Prozent prognostiziert.

Alcon will bekanntlich bis 2027 einen Umsatz von etwa 12 Milliarden US-Dollar erreichen. Zum Vergleich: 2022 setzte die Gruppe 8,7 Milliarden um. Die operative Kern-Marge soll dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen, nachdem sie 2022 18,2 Prozent betrug.

Die Papiere von Alcon haben seit Jahresbeginn eine Zunahme um etwa 5 Prozent verzeichnet, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI einen Anstieg um rund 3 Prozent verzeichnet hat. Seit der Abspaltung von Novartis im April 2019 hinken Alcon mit einem Plus von 21 Prozent dem SMI mit einem Kursgewinn von 31 Prozent über den gleichen Zeitraum hinterher.

Gemäss AWP stufen 11 Analysten den Titel mit Kaufen ein, drei mit Halten und einer mit Verkaufen.

(cash/AWP)