Der Vorstand rechne nun für dieses Jahr mit einem bereinigten operativen Gewinn zwischen zwölf und 13 Milliarden Dollar statt mit zehn bis 12,5 Milliarden Dollar, teilte der Konzern aus Detroit am Dienstag mit. Im Fall der von US-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle erwartet das Management Kosten von 3,5 bis 4,5 Milliarden Dollar statt vier bis fünf Milliarden Dollar. Im vorbörslichen Handel sorgten die Nachrichten für ein Kursplus von sechs Prozent.
Im dritten Quartal übertraf GM mit Marken wie Chevrolet, GMC, Cadillac und Buick die Markterwartungen: Der bereinigte Gewinn je Aktie sank zwar auf 2,80 Dollar, lag damit aber deutlich über den Schätzungen der Analysten von 2,31 Dollar. Der Umsatz fiel leicht auf 48,6 Milliarden Dollar. Der Konzern verbuchte zudem eine Belastung von 1,6 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Änderungen seiner Strategie für Elektroautos.
Konzernchefin Mary Barra erklärte, sie erwarte weitere Belastungen, um Überkapazitäten bei E-Autos abzubauen und die Verluste in dem Segment ab 2026 zu reduzieren. Ihr früheres Ziel, ab 2035 nur noch E-Autos zu produzieren, erwähnt Barra inzwischen nicht mehr öffentlich. Stattdessen soll sich das Angebot nach der Kundennachfrage richten. Der starke Absatz von E-Autos im dritten Quartal sei darauf zurückzuführen, dass Kunden vor dem Auslaufen einer Steuergutschrift von 7500 Dollar Ende September noch zugegriffen hätten, erklärte die Managerin. Pläne, die Gutschrift über Leasing-Angebote weiter zu gewähren, zog GM nach Widerstand von Politikern zurück.
Wegen der von Trump verhängten Importzölle hatte GM im Sommer seine Gewinnprognose für 2025 gesenkt. Trumps Zölle zielen darauf ab, die Unternehmen zu mehr Investitionen in den Vereinigten Staaten zu bringen. GM kündigte im Juni an, vier Milliarden Dollar in drei US-Werke in Michigan, Kansas und Tennessee zu investieren.
(Reuters)