Bisher hatte Sandoz ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auch die Vorgabe für das operative Ergebnis schraubte der Hersteller von Nachahmer-Medikamenten hoch. Treiber seien die günstigeren Versionen von biotechnologischen Arzneien, die den Patentschutz verloren hatten.

Novartis will das Geschäft mit Generika, das in punkto Rentabilität dem dominierenden Geschäft mit patentgeschützten Arzneien hinterherhinkt, abspalten und im kommenden Jahr an die Schweizer Börse SIX bringen. Im Sommerquartal erwirtschaftete Sandoz einen Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar, der gesamte Konzern setzte 12,5 Milliarden Dollar um.

Nach Ansicht von ZKB-Analyst Laurent Flamme sind die Umsätze der meisten Produkte im Bereich der sogenannten Innovativen Medikamente enttäuschend ausgefallen. Positiv sei jedoch, dass Novartis die Konzernprognose bestätigt habe, betonte er. Unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen will Novartis die Verkaufserlöse und den bereinigten Betriebsgewinn 2022 um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigern. Im dritten Quartal legte der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn um fünf Prozent auf 4,28 Milliarden Doller zu.

Trotz der steigenden Energiepreise will Sandoz weiterhin alle europäischen Märkte mit Medikamenten beliefern. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Versorgung der europäischen und weltweiten Märkte mit unseren Generika aufrechterhalten können", erklärte Novartis-Chef Vas Narasimhan. Das Unternehmen habe angemessene Energie-Notfallpläne erstellt. Die Verteuerung könne Sandoz zudem durch Produktivitätsverbesserungen ausgleichen. Der Verband der Generikahersteller in Europa hatte vergangenen Monat gewarnt, dass die Produktion einiger Medikamente möglicherweise eingestellt werden müssten, weil die Gesundheitssysteme die Erstattungspreise trotz hochschnellender Energiekosten nicht anhöben.

(Reuters)