Georg Fischer will nach eigenen Angaben für das finnische Unternehmen Uponor rund 2,1 Milliarden Euro zahlen. Die Schweizer bieten den Uponor-Aktionären 28,85 Euro je Aktie in bar an. Die Offerte liegt damit deutlich über dem konkurrierenden Kaufangebot der belgischen Firma Aliaxis, die 25,75 Euro je Aktie oder insgesamt 1,87 Milliarden Euro für Uponor offeriert. 

Die Aktien von Georg Fischer legen am Montag nach einer Grossakquisition deutlich zu, nachdem sie in den ersten Minuten erst einmal auf Tauchgang gegangen waren. Der Industriekonzern hatte vorbörslich eine Offerte für die finnische Firma Uponor angekündigt, welche den Umsatz der Schaffhauser um mehr als ein Drittel erhöhen würde. Eine mögliche Bieterschlacht mit einem anderen Interessenten wird an der Börse offenbar ausgeschlossen.

Aktuell ziehen Georg Fischer um 2,35 Prozent auf 63,10 Franken an. Im Tagestief waren die Papiere noch auf 58,45 Franken zurückgefallen. Die Aktien haben seit Jahresbeginn damit um gut 11 Prozent zugelegt.

Die Schaffhauser sind mit ihrer Offerte bei Uponor auf offene Ohren gestossen: Die Offerte wird zur Annahme empfohlen, und bereits knapp 37 Prozent der Aktienstimmen haben die Annahme des Angebotes versprochen. ZKB-Analyst Walter Bamert sieht daher eine hohe Chance, dass die Transaktion zustande kommt.

Gleichwohl bleibt die Frage im Raum, was Aliaxis tun wird. Die Belgier hatten im April ihre Offerte eingereicht und waren auf Ablehnung gestossen. "Es bleibt abzuwarten, was Aliaxis mit seinem Anteil von 20,2 Prozent an Uponor nun reagieren wird", gibt Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel zu bedenken.

"Wir mögen die Übernahme von Uponor", sagen derweil die Analysten bei Mirabaud. Die Ausgabe von 8 Millionen Aktien in diesem Zusammenhang sei ebenfalls "akzeptabel". Einzig das Synergieziel von 35 bis 45 Millionen Euro pro Jahr sei "nicht sehr aggressiv".

(Reuters/AWP)