Damit beläuft sich der Kaufpreis auf 2,1 Milliarden Euro. Das Barangebot gelte für alle ausgegebenen und ausstehenden Uponor-Aktien, die nicht im Besitz des finnischen Unternehmens seien, teilte Georg Fischer am Donnerstag in einem Communiqué mit. Der Angebotspreis wurde auf Basis von 72,8 Millionen ausstehenden Aktien ermittelt.

Die Angebotsfrist für das Übernahmeangebot beginne am 26. Juni 2023 um 8:30 Uhr Schweizer Zeit und ende am 1. September 2023 um 15:00 Uhr. Dies, sofern die Angebotsfrist nicht verlängert werde, hiess es weiter. Die Verwaltungsräte von Uponor hätten den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots empfohlen.

Abschluss im 4. Quartal erwartet

"Der Abschluss des Übernahmeangebots wird derzeit für das vierte Quartal 2023 erwartet", schrieb Georg Fischer. Mehrere Uponor-Aktionäre, die insgesamt eine Beteiligung von 36,9 Prozent halten, hätten sich verpflichtet, das Übernahmeangebot anzunehmen. Dies seien Oras Invest, Varma Mutual Pension Insurance, Ilmarinen Mutual Pension Insurance, Elo Mutual Pension Insurance, Pekka Paasikivi, Jukka Paasikivi und Jari Paasikivi.

Als Finanzberater hat Georg Fischer unter anderem die UBS engagiert.

Der Deal stehe unter einer Reihe von Bedingungen, als deren Folge der Angebotspreis gesenkt werden könnte, hiess es. Darunter sei unter anderem die Änderung der Anzahl ausgegebener Aktien zum Datum der Zusammenschlussvereinbarung, etwa durch eine Aktienemission, eine Neuklassifizierung oder einen Aktiensplit. Auch die Ausschüttung einer Dividende von Uponor an die Aktionäre hätte eine Senkung des Angebotspreises zur Folge.

Mit der vor zehn Tagen angekündigten Übernahme will Georg Fischer das eigene Abwasser-Rohrleitungsgeschäft stärken. Uponor stellt Wasserrohre, Heiz- und Kühlsysteme sowie Lösungen zur Trinkwasserinstallation her.

Ein Drittel mehr Umsatz

Mit dem Kauf würde sich der Umsatz von Georg Fischer um rund 1,4 Milliarden Euro oder um rund 35 Prozent erhöhen, hatte der Konzern am Montag mitgeteilt. Künftig würden zwei von drei Umsatzfranken mit Rohrleitungssystemen erwirtschaftet, von denen man sich eine bessere Widerstandskraft gegen konjunkturelle Zyklen verspreche.

"Wir würden zur weltweiten Nummer zwei in dem Bereich" hatte GF-Chef Andreas Müller erklärt. Das Produktangebot von GF und Uponor ergänze sich "perfekt".

Uponor soll jedoch nicht in die eigene Sparte "Piping Systems" integriert werden, sondern eine neue, vierte Division im Konzern werden. Daneben stellt GF in Schaffhausen, Singen und in Italien Gussteile für Autos sowie in Genf Werkzeugmaschinen her.

(AWP)