Broadwood Partners, die nach eigenen Angaben 27,5 Prozent der ausgegebenen Stammaktien der Staar Surgical halten, lehnen die Übernahme ab, wie aus einer Stellungnahme des Anteilseigners am Mittwoch hervorgeht.
Broadwood begründet dies mit der Ansicht, dass «die vorgeschlagene Transaktion das Ergebnis eines ungünstigen Zeitpunkts, eines fehlerhaften Verfahrens und erheblicher Interessenkonflikte ist», heisst es in der Stellungnahme. Zudem glaubt der Grossaktionär, dass die Transaktion weniger Wert schafft als Alternativen.
Zusammen mit der Stellungnahme hat Broadwood einen umfassenden Brief veröffentlicht, in dem die Gruppe darlegt, warum sie gegen die Übernahme stimmen werde und die übrigen Investoren aufruft, dies ebenfalls zu tun.
Unter anderem kritisiert der Grossaktionär die Verhandlungen mit Alcon, die nur sehr kurz gewesen seien. Auch sei nur mit einem Unternehmen verhandelt worden, prangern die Investoren in dem offenen Brief an.
Sie seien denn auch nicht überrascht, dass ein weiterer Grossaktionär des Unternehmens, Yunqi Capital, der 5,1 Prozent der ausgegebenen Aktien halte, sich ebenfalls öffentlich gegen die Transaktion ausspreche, heisst es in dem Ausblick.
Kaufpreis zu niedrig
«Der ungerechtfertigt niedrige Kaufpreis spiegelt unserer Ansicht nach den vorübergehenden Pessimismus der Anleger wider, der auf die vergangenen Herausforderungen des Unternehmens zurückzuführen ist», so Broadwood weiter. Sie glaubten aber, dass diese Herausforderungen unüberwindbar und auch nicht von Dauer sein werden. «Wir sind überzeugt, dass Staar den Aktionären einen Wert bieten kann und sollte, der weit über den von Alcon angebotenen 28 US-Dollar pro Aktie liegt.»
Alcon verweist auf Anfrage von AWP Finanznachrichten auf die ursprüngliche Medienmitteilung von Anfang August mit der Ergänzung, dass dem zu diesem Zeitpunkt nichts hinzuzufügen sei.
Seinerzeit hatte Alcon angekündigt, sein Linsengeschäft mit der Übernahme von Staar, einem Spezialisten für implantierbare Linsen, ausbauen zu wollen.
Die gebotenen 28 US-Dollar pro Aktie in bar entsprachen zum Zeitpunkt des Angebots einem Aufschlag von 59 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis (VWAP) von Staar über die letzten 90 Tage und einem Aufschlag von 51 Prozent auf den Schlusskurs vom
Tag vor der Offerte. Die Transaktion hat damit einen Gesamtkapitalwert von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar.
Die Verwaltungsräte von Alcon und Staar hätten der Transaktion jeweils einstimmig zugestimmt, hiess es weiter.
(AWP/cash)