Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der aus den Konjunkturumfragen berechnet werde, sei im Januar deutlich gestiegen, teilte die Konjunkturforschungsstelle der ETH am Mittwoch mit.
Während sich die Geschäftslage der Unternehmen im Herbst eingetrübt habe, sei nun wieder eine klar positive Tendenz sichtbar. Auch die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten seien zuversichtlicher als bisher.
Besonders ausgeprägt sei die Lageverbesserung im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Grosshandel, Gastgewerbe, Verarbeitenden Gewerbe und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern. Nicht ganz so stark, aber dennoch deutlich sei die Aufhellung bei den übrigen Dienstleistern, im Detailhandel, Baugewerbe und Projektierungsbereich, heisst es.
Die Geschäftserwartungen für die nächste Zeit zeichneten ein ähnlich breit positives Bild. Hier ziehe einzig das Baugewerbe nicht mit. Ansonsten steige die Zuversicht in allen Wirtschaftsbereichen.
Inflationserwartungen gesunken
Die Absicht, die Preise zu erhöhen, sei bei den Schweizer Unternehmen nach wie vor stark ausgeprägt, heisst es weiter. Allerdings zeigten die Preisplanungen der Betriebe nicht mehr ganz so steil nach oben wie noch im Herbst.
Auch die Inflationserwartungen haben klar abgenommen. Hätten die Unternehmen im Herbst mit einer Inflationsrate von 3,7 Prozent in den dann kommenden zwölf Monaten gerechnet, gingen sie nun nur noch von einer Steigerung um 2,9 Prozent aus. Gefragt auf den Zeithorizont von fünf Jahren, gaben die Unternehmen im Herbst eine Erwartung von 3 Prozent an. Inzwischen sähen die Befragungsteilnehmenden die Inflationsrate in fünf Jahren bei etwa 2,6 Prozent.
Ausserdem gaben die Unternehmen laut der Umfrage an, dass sich ihre Ertragslage in den vergangenen drei Monaten günstiger entwickelt habe als zuvor. In nahezu allen befragten Wirtschaftsbereichen sei diese Entspannungstendenz bei der Ertragsentwicklung zumindest leicht erkennbar, schreibt die KOF weiter. Positiv steche bei der Ertragsentwicklung das Gastgewerbe heraus.
In die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen vom Januar 2023 sind laut den Angaben die Antworten von etwa 4500 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspreche einer Rücklaufquote von etwa 59 Prozent.
(AWP)