Schwergewichte wie Nestlé und Roche waren dem Swiss Market Index (SMI) in der jüngeren Vergangenheit vor allem eines: Ein Klotz am Bein. Dass das renommierte Börsenbarometer dennoch neue Rekorde schreibt, ist vor allem den kräftigen Kursgewinnen kleinerer Titel wie Sika oder Richemont zu verdanken.

Egal ob bei Nestlé, Roche oder Novartis – die letzten Rekorde liegen einiges in der Vergangenheit zurück. Die Nestlé-Aktie schrammte zuletzt zwar nur knapp an der Bestmarke vom September 2019 bei 113,20 Franken vorbei. Allerdings ist knapp daneben auch vorbei.

Julius-Bär-Experten lassen auf Worte auch Taten folgen

Die Aktie von Novartis trennen sogar gut 15 Prozent vom Stand von Mitte Februar letzten Jahres, als in der Spitze Kurse von bis zu 96,38 Franken bezahlt wurden. Mit einem Minus von gut 10 Prozent steht der Genussschein von Roche nur unwesentlich besser da.

Umso gewagter scheinen da die Prognosen der beiden für Julius Bär tätigen Autoren der wöchentlich erscheinenden Publikation "Technical Investment Strategy", kurz TIS. Sie gehen davon aus, dass die sträflich vernachlässigten SMI-Schwergewichte wiederentdeckt werden und zu einer Aufholjagd ansetzen. Dabei stützen sie sich auf deren charttechnische Ausgangslage ab.

Und um auf Worte auch Taten folgen zu lassen, nehmen sie die Valoren von Roche und Nestlé in einem für Beobachter überraschenden Schritt in ihr "Swiss Equities Portfolio" auf. Dort stossen sie aus dem SMI auf Sika, Partners Group, ABB, Geberit, Alcon, Richemont, Lonza, Givaudan und Swatch Group. Platz machen müssen mit UBS und Swiss Life zwei beliebte Finanzwerte.

Grossinvestoren meiden Roche, Nestlé und Co.

Sollten die drei Schwergewichte tatsächlich zu einer Aufholjagd ansetzen, wären dem SMI weitere Rekorde so gut wie sicher. Schliesslich sind die Valoren von Nestlé, Roche und Novartis beim Börsenbarometer für mehr als die Hälfte der Gesamtkapitalisierung verantwortlich.

Wie Beobachter berichten, machen gerade ausländische Grossinvestoren momentan einen grossen Bogen um diese Titel. Steigen letztere im Kurs, wären diese Investoren gezwungen, ihre Haltung zu überdenken. Genau auf eine solche Kapitulation spekulieren die Charttechniker von Julius Bär womöglich denn auch.