Unter dem Strich blieben im vergangenen Jahr nur noch 2,4 Milliarden Euro übrig, wie der Konzern am Dienstag in Stuttgart mitteilte.
2018 war das auf die Aktionäre entfallende Ergebnis noch dreimal so hoch, obwohl es auch damals schon heftig abgesackt war. Zwar konnte Daimler den Umsatz mit 172,7 Milliarden Euro noch leicht ausbauen - auch weil die Kernmarke Mercedes-Benz das Jahr erneut mit einem Absatzrekord abschloss. Ein riesiger Kostenberg frisst aber einen Grossteil des Gewinns gleich wieder auf. Im letzten Quartal fuhr Daimler gar einen Verlust ein.
So muss Daimler nicht nur die Investitionen in den Anlauf der Elektroauto-Produktion und in die Entwicklung teurer Zukunftstechnologien schultern. Auch die Rechnung für die Altlasten aus der Dieselaffäre ist im vergangenen Jahr immer länger geworden. Das Ergebnis vor Steuern fiel um 61 Prozent auf 4,33 Milliarden Euro. Vor allem die Sparte mit kleinen Nutzfahrzeugen zog das Ergebnis mit einem Milliardenverlust runter, aber auch bei Mercedes-Benz Pkw brach der operative Gewinn um die Hälfte ein.
Sparmassnahmen entfalten erst nach 2020 volle Wirkung
Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler hat seine Aktionäre wie erwartet auf ein weiteres trübes Jahr eingestellt. Ausgehend vom schwachen Vorjahr dürfte das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern zwar um mehr als 15 Prozent zulegen, wie aus der Mitteilung des Dax -Konzern vom Dienstag hervorgeht.
Allerdings würden der Konzernumbau und die angestrebten Stellenstreichungen das Ergebnis des Jahres belasten. Aus den Sparmassnahmen würden sich 2020 erste positive Ergebniseffekte ergeben, die aber erst in den Folgejahren ihre volle Wirkung entfalteten.
Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern dürfte um Sondereffekte bereinigt in der Kernsparte mit Pkw und Vans zwischen 4 und 5 Prozent liegen, bei den zuletzt schwächelnden Geschäften mit Trucks und Bussen bei rund 5 Prozent. Beim Kapitalmarkttag im November hatte Daimler für die wichtige Sparte mit schweren Nutzfahrzeugen noch mindestens 5 Prozent angegeben. Das Geschäft mit Finanz- und Mobilitätsdiensten soll 2020 eine Eigenkapitalrendite von 12 Prozent aufweisen. Beim freien Barmittelzufluss aus dem industriellen Geschäft geht Daimler von einer deutlichen Verbesserung aus - ohne womögliche weitere Belastungen aus der Dieselaffäre. 2019 war der sogenannte Free Cashflow um gut die Hälfte auf 1,4 Milliarden Euro abgesackt.
(AWP)