Die Aktien von Swiss Re fallen am Freitag nach Börseneröffnung 1,2 Prozent auf 99,22 Franken. Vorbörslich wurden noch Kurse beim Jahreshöchst von 101,75 Franken gestellt.

Der Rückversicherer hat mit den Neunmonatszahlen den Markt zuerst überzeugt. Viele Analysten hatten sich angesichts des geringen Katastrophenaufkommens allerdings schon im Vorfeld auf ein erfreuliches Ergebnis eingestellt. Offenbar kommt es nun zu Gewinnmitnahmen bei der Aktie.

Analysten zufolge bewegen sich die verdienten Nettoprämien nach neun Monaten in etwa im Rahmen der Erwartungen. Das Prämienwachstum sei auch im dritten Quartal erfreulich gewesen und zeuge von einer Erhöhung der Rückversicherungspreise.

Diese Steigerung spiegelt sich auch im Gewinn wider. Das Reinergebnis übertrifft die obersten Prognosen. Während der Gewinnbeitrag aus dem P&C Re-Geschäft in etwa wie erwartet ausfällt, enttäuschend jener aus dem L&H-Geschäft aber eher etwas. Die Gewinnverbesserungen beim einstigen Sorgenkind Corso machen diese Scharte jedoch mehr als wett.

Gut kommt in Expertenkreisen auch die hohe SST-Quote (Schweizer Solvenztest) an. Mit 314 Prozent liegt sie per Ende Juni weit über dem Zielkorridor von 200 bis 250 Prozent.

Das Ziel eines Jahresgewinns von mindestens 3 Milliarden Dollar könnte nach dem soliden dritten Quartal sogar übertroffen werden, wie die Bank Vontobel glaubt.

Allerdings wird das bereits vom Markt eingepreist, merkt die UBS an. Der zuständige Analyst erwartet, dass für eine Erhöhung der Konsensschätzungen noch bei zu viele Themen Diskussionsbedarf bestehe, beispielsweise in der US-Unfallversicherung oder den schwächeren Volumen.

Die UBS ist denn auch eine der wenigen Banken, die die Titel mit "Sell" einstufen. Auch RBC sieht höheres Wertpotenzial in anderen Titeln.

(AWP/cash)