Kurz nach der Börseneröffnung verlieren die Aktien von Givaudan 5,7 Prozent, sie fallen damit auf 3616 Franken. Dabei hatten sie sich in den letzten Tagen ein Stück weit von der Talfahrt erholt, die Anfang Juni beim Stand 4224 Franken eingesetzt hatte und die Valoren auf 3752 Franken geführt hatte.
Die Verkaufswelle vom Dienstagvormittag folgt auf die Halbjahreszahlen, die der zuvor Duftstoffhersteller geliefert hat. Sie fielen gemischt aus. Doch Analysten schätzen sie besser ein, als man sie aufgrund der Kursreaktion auffassen kann.
Givaudan habe im ersten Halbjahr trotz einer anspruchsvollen Vergleichsbasis mit einer guten Wachstumsdynamik überzeugt, die aber unter den Erwartungen gelegen habe, schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Die Margenentwicklung sei mit einer weiteren Verbesserung von 40 Basispunkten allerdings «sehr gut» gewesen. Der zuständige Analyst beziffert den fairen Wert der Aktie auf 4749 Franken - womit er sie 24 Prozent höher sieht, als sie am Montag aus dem Handel gegangen war. Die Einstufung lautet «Übergewichten».
Laut der Bank Vontobel zeigte Givaudan «angesichts der Rekordergebnisse des Vorjahres eine robuste Performance auf sehr hohem Niveau». Die Wachstumstrends hätten weitgehend den Erwartungen entsprochen, wobei die Verbesserung in Nordamerika positiv überrascht habe.
Für das zweite Halbjahr erwartet der zuständige Vontobel-Analyst, Arben Hasanaj, eine Erholung des Cashflows. Der Konsumgütersektor sei aufgrund einer vorsichtigen Haltung mit Blick auf den US-Markt zuletzt nach unten korrigiert worden, aber «Givaudan beweist seine Widerstandsfähigkeit und baut weiter auf seiner operativen Erfolgsbilanz auf». Der Experte stuft den Duftstoffhersteller mit «Buy» ein und veranschlagt das Kursziel mit 4900 Franken. Demnach dürfen Anleger auf einen fast 28-prozentigen Gewinn gegenüber dem Schlusskurs vom Montag hoffen.
Das Unternehmen selbst hat für das laufende Jahr wie üblich keinen konkreten Ausblick gegeben. Die mittelfristigen Ziele bleiben jedoch bestehen. Demnach strebt Givaudan ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 4 bis 5 Prozent pro Jahr an. Zudem soll der Free Cash Flow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.
(cash)
2 Kommentare
Gut so, nun kann man günstiger zukaufen und 25% Gewinn im 2026 beziehen :-)
Solides Handwerk in dieser turbulenten Zeit scheint nicht mehr gefragt. Es zählt nur KI, Quantencomputing, Social Media etc. etc.
Arme Gesellschaft.