Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan publiziert am 22. Juli das Geschäftsergebnis zum ersten Halbjahr 2025. Im Fokus der Anleger dürften erste Angaben zur Entwicklung im dritten Quartal und der Ausblick auf das Gesamtjahr stehen, wobei wie immer ein Augenmerk auf den Rohstoffkosten und der Preisentwicklung liegt.
Doch auch die Entwicklung in den Vereinigten Staaten und allfällige Aussagen zu den Auswirkungen der «Make America Healthy Again»-Kampagne des Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. dürften dabei besonders interessieren.
Mehr Umsatz, weniger organisches Wachstum
Demnach rechnen die acht Analysten, die zum Konsens beigetragen haben, dass Givaudan den Umsatz im ersten Halbjahr weiter gesteigert haben dürfte, auf 3896 Millionen Franken - gut 4,25 Prozent mehr gegenüber den Halbjahresergebnissen im Vorjahr.
Mit Blick auf die Geschäftseinheiten dürfte umsatztechnisch das Duftstoffgeschäft (1952 Millionen Franken) erneut stärker gewachsen sein als die Aromen (1929 Millionen Franken). Auf der Margenseite wird mehrheitlich mit einer weitgehend flachen Entwicklung gerechnet. Die Marge soll 0,1 Prozent zulegen auf 24,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings wird das organische Wachstum im zweiten Quartal mit 6,5 Prozent etwas tiefer erwartet als im ersten Jahresviertel (+7,4 Prozent). Dabei dürften vor allem auch die Wechselkurse weiterhin dämpfend gewirkt haben. Daraus soll ein Reingewinn von 606 Millionen Franken resultieren. Trotz einer dreiprozentigen Steigerung gegenüber den Halbjahresergebnissen 2024 bewegt sich die Analystenschätzung am unteren Ende der Bandbreite (601 - 618 Millionen Franken).
Im April hat sich das Management zuversichtlich gezeigt, das Gesamtjahr 2025 bei der EBITDA-Marge am oberen Ende der Zielspanne von 22 bis 24 Prozent abzuschliessen. Mittelfristig, also innerhalb des noch bis Ende 2025 laufenden Fünfjahreszyklus, strebt der Branchenprimus ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cashflow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.
Übernahme brasilianischer Firma und eingestelltes Kartellverfahren
Ende Juni hat Givaudan seine Präsenz in Südamerika mit der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der brasilianischen Vollmens Fragrances gestärkt. Auf pro forma-Basis hätte das Unternehmen mit rund 180 Mitarbeitenden 2024 einen Umsatzbeitrag von 25 Millionen Franken geleistet. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet und der Kauf soll aus bestehenden Mitteln finanziert werden
Am frühen Montagnachmittag tendierten die Givaudan-Aktien 0,29 Prozent höher bei 3'803 Franken, während in der gleichen Zeit der Swiss Market Index (SMI) 0,25 Prozent nachgab auf 11'953 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der Kurs 4,4 Prozent, auf 52-Wochen-Sicht 10,4 Prozent eingebüsst. Gemäss der Analyse bewerten zehn Analysten die Aktien mit «Buy», acht mit «Hold» und zwei mit «Sell». Das durchschnittliche Kursziel für beträgt 4327,1 Franken.
(AWP/cash)