US-Aktien sind so teuer wie seit der Dot-Com-Blase nicht mehr, aber für die 575 Milliarden Dollar schwere Vermögensverwaltungsabteilung von Goldman Sachs sind sie immer noch das beste Investment.

Die Strategen der Bank raten ihren Kunden, Bewertungsängste beiseite zu schieben, während der S&P 500 inmitten der Pandemie auf Rekordhöhen steigt. Das alles sei gerechtfertigt in einer Welt mit Tiefstzinsen und einem Gewinnwachstum, das in den USA so hoch ist wie kaum irgendwo sonst.

"Wenn wir uns diese Unternehmen ansehen, haben sie nicht die Art von Bewertungen erreicht, die ein fundamentales Szenario jenseits jeglicher Vernunft implizieren würden", sagte Brett Nelson, Leiter der taktischen Asset Allocation für die Gruppe, in einem Telefonat mit Reportern am Freitag. "In den späten 1990er Jahren war das der Fall."

8 Prozent Rendite im S&P 500

Das Vermögensverwaltungsteam von Goldman erwartet, dass der S&P
500 in diesem Jahr eine Rendite von etwa 8 Prozent bei einem Gewinnwachstum von etwa 26 Prozent erzielen wird, was leicht über dem
Konsens liegt.

US-Aktien werden derzeit in der Nähe des Kurs-
Gewinn-Verhältnisses gehandelt werden, das zuletzt im Jahr 2000
zu beobachten war. Der Hauptunterschied zur Zeit vor 20 Jahren liegt darin, dass einige der heute beliebtesten US-Aktien wie Apple und Facebook einen positiven freien Cashflow aufweisen.

Aktien ausserhalb der USA werden zwar mit einem Abschlag zum S&P 500 gehandelt. Goldman-Strategen werfen ein, dass Bewertungsbedenken kein Grund sind, europäische oder Schwellenländeraktien überzugewichten: Diese hätten ein geringeres Gewinnpotenzial.

(Bloomberg/cash)