Noch vor wenigen Wochen bot sich den ansonsten erfolgsverwöhnten Aktionären der Zurich Insurance Group ein ungewohntes Bild: Die dividendenstarke Aktie befand sich in einem Stimmungstief. Gross war die Angst vor den wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie.
Das wiederum veranlasste die Versicherungsgruppe zur Flucht nach vorn. Ansonsten eher für knapp gehaltene Zwischenberichte nach den ersten drei Monaten bekannt, wartete sie diesmal mit konkreten Angaben zu den pandemiebedingten Kosten auf. Folglich legte die Zurich-Aktie alleine in den vergangenen drei Wochen um gut 26 Prozent zu und erreichte mit 350 Franken zuletzt sogar das von Goldman Sachs veranschlagte 12-Monats-Kursziel von 350 Franken.
Gut gegen die Herausforderungen gerüstet
Getreu dem Motto "Jetzt erst recht" erhöht die mächtige US-Investmentbank ihr Kursziel am frühen Montagmorgen auf 400 Franken und setzt die Aktie auf die viel beachtete "Conviction Buy List".
Dank der Neuausrichtung der letzten Jahre sei die Zurich Insurance Group gut gegen Herausforderungen gerüstet, so schreibt Goldman Sachs. Damit spielen die Amerikaner einerseits auf die weiterhin tiefen Zinsen, andererseits aber auch auf die bis zuletzt verhaltene Entwicklung der Prämienansätze im Nichtleben-Geschäft an. Die im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie anfallenden Kosten erachten sie als überschaubar.
Aktie mit weiterem Aufholpotenzial
Goldman Sachs rechnet für 2020 zwar mit einem rückläufigen Gewinn, in den Jahren danach dann aber wieder mit kontinuierlichen Verbesserungen. Anders als einige andere Banken geht die US-Investmentbank bereits im laufenden Jahr von einer Dividendenerhöhung auf 21,50 Franken je Aktie aus. Das entspräche zu aktuellen Kursen einer Rendite in Höhe von gut 6 Prozent.
Während andere Aktien aus dem Swiss Market Index (SMI) ihre Kursverluste vom März weitestgehend wettgemacht haben, notiert jene der Zurich Insurance Group noch immer um 13 Prozent unter dem Stand von Anfang Januar. Und genau dort liegt das neue Kursziel von Goldman Sachs.