"Ein Grossteil der Bewertungsabschläge in diesem Jahr ist auf höhere Zinsen/Inflation zurückzuführen", hiess es in einer Analyse des Teams um Christian Mueller-Glissmann vom 30. Juni. "Solange die Anleiherenditen nicht sinken und die steigenden Risikoprämien für Aktien aufgrund von Rezessionsängsten nicht abgefedert werden, könnten die Aktienbewertungen weiter sinken."

Angesichts der hohen und hartnäckigen Inflation haben die Weltbörsen im ersten Halbjahr eine ihrer historisch schwächsten Entwicklungen gezeigt. Anleger befürchten, dass die geldpolitische Straffung zu einem Wirtschaftseinbruch führen könnte. Das US-Börsenbarometer S&P 500 fiel um rund 21 Prozent, der Dax gab 19,5 Prozent nach. 

Da die Zentralbanken mit Bekämpfung der Inflations beschäftigt sind, könnte es ihnen schwer fallen, den Konjunkturzyklus abzufedern, erklärte Mueller-Glissman. 

In der zweiten Jahreshälfte dürften die Unternehmensgewinne unter Druck geraten. Steigende Preise und eine sich abschwächende Verbraucherstimmung drohten die Margen zu strapazieren, so die Analyse.

(Bloomberg)