Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen und von Zwangsverkäufen, um Verluste in anderen Anlageklassen auszugleichen. Am Nachmittag fiel der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) von einem Tageshoch bei 1649 US-Dollar zuletzt um mehr als drei Prozent auf ein Tagestief bei 1571 Dollar. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg handelte es sich um den stärksten Einbruch des Goldpreises innerhalb eines Tages seit Mitte 2013.

In den vergangenen Tagen war Gold wegen der Sorge vor den konjunkturellen Folgen der Coronakrise als sicherer Anlagehafen noch stark gefragt gewesen. Am Montag stieg der Preis für das Edelmetall zeitweise bis auf 1689 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit sieben Jahren.

Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank erklärte den fallenden Goldpreis zum Wochenschluss mit Zwangsverkäufen. Diese seien erfolgt, "um anderweitige Verluste aufzufangen", hiess es in einer Analyse. Vor allem an den Aktienmärkten kam es kurz vor dem Wochenende erneut zu starken Kursverlusten. Auch die zuletzt aufkommenden Zinssenkungsphantasien haben den Goldpreis nicht stützen können. Zuletzt wurde am Markt immer stärker auf Leitzinssenkungen in den USA und der Eurozone spekuliert.

(AWP)