Mittlerweile hat die Notierung für das Edelmetall die starken Gewinne seit Beginn des Jahres komplett abgegeben. Gegen Mittag wurde die Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London für 1824 US-Dollar gehandelt. Das sind etwa zwölf Dollar weniger als am Vortag und der tiefste Kurs im laufenden Jahr.

Marktbeobachter erklärten den Rückgang des Goldpreises kurz vor dem Wochenende mit der Spekulation auf weiter steigende Zinsen in den USA. Jüngste Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten deuten darauf hin, dass sich die Inflation auf einem hohen Niveau hält, was auf weiter steigende Leitzinsen im Kampf gegen die Teuerung hindeutet.

Zudem hatten sich unlängst zwei US-Notenbanker in Richtung stärkerer Zinsanhebungen in den USA ausgesprochen. In der Eurozone sprach Isabel Schnabel, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), davon, dass die EZB möglicherweise energischer gegen die hohe Inflation vorgehen müsse.

Steigende Zinsen belasten in der Regel den Goldpreis. Da Gold keine Zinsen abwirft, bevorzugen Anleger in einem solchen Umfeld eher Anlagen an den Kapitalmärkten und meiden den Kauf des Edelmetalls. Im Januar hatte noch die Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen in den USA dem Goldpreis starken Auftrieb verliehen. Die Feinunze war zeitweise für knapp 1960 Dollar gehandelt worden.

(AWP)