Neuer Job-Kahlschlag in der US-Technologiebranche. Die Google-Mutter Alphabet kündigte am Freitag in einem Mitarbeiter-Brief den Abbau von weltweit 12.000 Stellen an. Betroffen seien neben Beschäftigten in der Verwaltung auch Produkt-Entwickler. Sein Unternehmen habe in den vergangenen Jahren in grossem Stil "für eine andere wirtschaftliche Realität als die, mit der wir heute konfrontiert sind" eingestellt, schrieb Alphabet-Chef Sundar Pichai. "Ich übernehme die volle Verantwortung für die Entscheidungen, die uns hierher geführt haben." Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete als Erste über den Personalabbau.
Ende September 2022 beschäftigte Alphabet eigenen Angaben zufolge knapp 187'000 Personen. Zum Konzern gehören neben der Internet-Suchmaschine Google auch die Videoplattform YouTube. Ausserdem bietet Alphabet das Smartphone-Betriebssystem Android an.
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche US-Technologiefirmen Stellen gestrichen. Bei Konzernen wie dem Online-Händler Amazon, dem Software-Anbieter Microsoft oder der Facebook-Mutter Meta müssen jeweils 10.000 Beschäftigte oder mehr ihren Hut nehmen.
Die Entlassungswelle kommt in einer Zeit des Umbruchs. Fortschritte bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) bedrohen Experten zufolge die Geschäftsmodelle zahlreicher Firmen. Für Furore sorgte zuletzt ChatGPT. Die Software simuliert menschliche Interaktion und kann auf Grundlage weniger Stichworte komplette Texte oder Computerprogramme schreiben. Microsoft sicherte sich unlängst knapp die Hälfte am ChatGPT-Entwickler OpenAI und will die KI-Software in seine Suchmaschine Bing integrieren, die bislang für den Branchenprimus Google keine ernsthafte Konkurrenz ist.
(Reuters)