Coinbase-Chef Brian Armstrong hat sich öffentlich in der positiven Reaktion auf den Super-Bowl-Fernsehspot der Kryptowährungs-Handelsplattform gesonnt. Der Werbespot, der neuen Usern für 15 Dollar Gratis-Bitcoin anbot, war ein Marketing-Glückstreffer. Doch Begeisterung zu entfachen ist zwar gut - aber dem Geschäft von Coinbase nützt dies nur bedingt. 

 

 

Die jüngsten Finanzergebnisse der Krypto-Plattform Finanzergebnisse der Krypto-Plattform deuten darauf hin, dass keine Trendwende in Sicht ist. Am Donnerstag schlug das Unternehmen die Umsatzschätzungen der Analysten für die drei Monate, die im Dezember endeten - nicht allzu überraschend, da der Bitcoin-Kurs im November sein bisheriges Rekordhoch erreicht hatte. 

Aber Coinbase warnte auch, dass das Handelsvolumen im laufenden Quartal zurückgehen werde, nachdem der Kryptomarkt in diesem Jahr mehr als ein Fünftel seiner Marktkapitalisierung eingebüsst hat. Coinbase gab auch einen unklaren Ausblick für das Gesamtjahr und erklärte, es sei schwierig, die Ergebnisse aufgrund potenzieller makroökonomischer Gegenwinde und geopolitischer Instabilität vorauszusagen. 

Die Aktien des Unternehmens fallen im frühen US-Handel um 1,9 Prozent. Der Markt ist von der Aktie weiterhin nicht überzeugt. Das Problem: Das Management von Coinbase unterschätzt möglicherweise die Bedrohung für das Geschäft. Seit den überraschenden hohen Inflationsdaten vom November sind die Preise der digitalen Währungen stark gefallen. Die Händler zögern, spekulative Vermögenswerte zu kaufen, wenn die Federal Reserve und andere Zentralbanken die Zinssätze anheben wollen, um den steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen entgegenzuwirken. 

Der Coinbase-Kurs seit dem Börsengang vergangenes Jahr.

Leider weiss niemand, wie lange die Inflation eine derart grosse Belastung für Krypto bleiben wird. Während die Kryptopreise fallen, könnte Coinbase gezwungen sein, die Gebühren zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Moment verlangt Coinbase Handelsprovisionen, die zu den höheren im Kryptowährungssektor gehören. Konkurrenten wie Robinhood bieten jetzt Null-Gebühren-Handel an. Im vergangenen Dezember sagte eine Coinbase-Führungskraft, dass die Gebühren wohl "irgendwann" sinken würden. 

Nun haben die Märkte eine gewisse Unsicherheit bereits eingepreist. Coinbase-Aktien sind seit Jahresbeginn um etwa 30 Prozent gefallen und werden jetzt mit einem vernünftigen 24-fachen der Gewinnschätzungen gehandelt. Aber auch wenn es verlockend sein mag, bei dieser Bewertung zu kaufen, sollten Anleger stattdessen lieber vorsichtig bleiben. Wenn die Preise für digitale Währungen weiter fallen, könnte Coinbase eine Menge Geld verlieren. 

Das Management warnte, dass in einem einem schlechten Szenario 500 Millionen US-Dollar an bereinigtem Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen verloren gehen könnten. Dass die Coinbase-Fühurng diese Möglichkeit erwähnt, ist ein schlechtes Zeichen.

(Bloomberg/cash)