Der Graubündner Finanzdirektor Martin Bühler (FDP) sagte am Donnerstag an einer Medienkonferenz, dass der Bankrat der Graubündner Kantonalbank eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben habe. Sie soll die Vorwürfe klären, welche in den vergangenen Tagen publik wurden. Die Regierung vertraue der Bank jedoch nach wie vor, betonte Bühler.

Die «Sonntagszeitung» zitierte am Wochenende aus E-Mails, die Konversationen zwischen Bankpräsident Peter Fanconi und Benko zeigen sollen.

Aus diesen soll hervorgehen, dass Fanconi Vorteile erhielt, weil er Benko indirekt zu Krediten bei Kantonalbanken verholfen haben soll. Fanconi soll dabei als «Türöffner» fungiert haben. Sein Sprecher betonte jedoch, dass Fanconi nie irgendwelche Vorteile erhalten habe.

Kantonalbanken gewährten Millionenkredite

Neben der Bank Julius Bär gewährten auch mehrere Kantonalbanken dem gestrauchelten Immobilienmogul Benko Millionenkredite, darunter die Zürcher und die Aargauer Kantonalbank. Ob auch die Graubündner Staatsbank dazu gehört, ist nach wie vor offen.

Der Name der GKB soll gemäss Medienberichten jedoch auf einer Gläubigerliste aufgetaucht sein. Der mögliche Signa-Kredit bei der GKB wurde auf dieser Liste mit rund 60 Millionen Franken beziffert.

Benko meldete Insolvenz an

Der 46-jährige Benko galt bis vor einigen Monaten als Multimilliardär. Seit Ende Dezember meldeten jedoch eine ganze Reihe von Gesellschaften aus Benkos Signa-Gruppe Insolvenz an. Zu Benkos verschachteltem Firmenimperium gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.

In der Schweiz gehört der Gruppe unter anderem die Hälfte des Luxuswarenhauses Globus. Mittlerweile meldete Benko auch persönlich Insolvenz an.

(AWP)