Die Aktien von Partners Group sind in diesem Jahr das SMI-Schlusslicht. Im Zuge des schwachen Gesamtmarktes sind die Titel seit Jahresbeginn um über 25 Prozent abgesackt – massiv mehr als der Gesamtmarkt. Der Swiss Performance verlor seit Anfang Jahr knapp 6 Prozent. Allein in dieser Woche ist die Aktie des Vermögensverwalters um rund 7 Prozent zurückgekommen. Auch im frühen Handel vom Freitag zeichnet sich keine Erholung ab – die Titel büssen 0,35 Prozent ein. 

Auch die rekordhohen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021 und der zuversichtliche Ausblick auf das laufende Jahr können den weiteren Kursrückgang derzeit nicht stoppen. Immer mehr Analysten senken nun ihre Kursziele, die teilweise bei 1800 Franken und mehr lagen. Trotzdem liegen die neuen Preisziele noch immer weit über dem aktuellen Kurs. So setzte etwa die Bank Vontobel am Mittwoch ein neues Kursziel von 1600 nach zuvor 1800 Franken. Zum jetzigen Kurs von rund 1120 Franken entspricht dies noch immer einem Kurspotenzial von 42 Prozent. 

Julius Bär senkt am Freitag das Kursziel für Partners Group gar "nur" auf 1700 von 1800 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Buy". Die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021 seien besser als erwartet ausgefallen, schreibt Analyst Roger Degen. Zudem sei der Ausblick des Vermögensverwalters im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Die jüngste Kursschwäche der Aktie sieht Degen nun als günstige Kaufgelegenheit.

Auch viele andere Analysten erachten das Geschäftsmodell des Vermögensverwalters weiter als intakt. So rechnet etwa Vontobel nicht mit nennenswerten Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg. Auch die UBS sieht - trotz ebenfalls gesenktem Kursziel - keinen grossen Einfluss auf die Neugeld-Entwicklung durch steigende Zinsen und geopolitische Spannungen. 

Damit stellt sich also die Frage, ob es sich hier nur um eine vorübergehende Kursschwäche handelt. Vontobel und UBS empfehlen die Partners Group-Aktien ebenfalls weiterhin zum Kauf. Der Markt scheint sich dem Optimismus der Analysten – zumindest bisher – nicht anzuschliessen.

Schliesslich ist die Aktie von Partners Group auch eine Zinswette. Der Titel war wegen des grossen Hungers auf alternative Anlagen wie Private Equity infolge der ultratiefen Leitzinsen in den letzten Jahren massiv angestiegen. Jetzt lässt die Nachfrage nach Partners-Group-Aktien infolge der Zinswende deutlich nach. Je höher die Zinssteigerungen der Notenbanken ausfallen, desto klarer wird wohl auch die Partners-Group-Aktie leiden. Möglich ist aber auch, dass schon einige Zinserhöhungen eingepreist sind in der Aktie.

(AWP/cash)