"Defensiv bleibt Trumpf", so liesse sich die letzten Wochen am Schweizer Aktienmarkt wohl am passendsten umschreiben. Auch in den ersten fünf Wochen sind bei den Aktien aus dem Swiss Market Index (SMI) vor allem solche von Unternehmen auf der Gewinnerliste zu finden, deren Tagesgeschäft nicht von der Wirtschaftsentwicklung abhängig ist. Die Liste wird angeführt von Lonza (+ 12,3 Prozent) und Givaudan (+ 5,2 Prozent) (cash berichtete).

Intakte Wachstumsaussichten

Das dürfte insbesondere die UBS freuen. Sie empfiehlt beide Aktien zum Kauf. Jene von Lonza seit dem frühen Dienstagmorgen neuerdings sogar mit einem 12-Monats-Kursziel von 440 (zuvor 370) Franken. Die Grossbank traut dem Pharmazulieferer aus Basel weiterhin ein überdurchschnittlich hohes Wachstumstempo zu. Sie ist sich sicher, dass sich die hohen Investitionen der letzten Jahre künftig bezahlt machen werden. Die von Lonza angestrebte Steigerung der operativen Marge (EBITDA) um 300 Basispunkte bis in drei Jahren erachtet die UBS als realistisch und die Ausschüttung einer Sonderdividende an die Aktionäre als wahrscheinlich.

Doch auch der Aktie von Givaudan traut man bei der UBS noch einmal höhere Notierungen zu. Die Grossbank bekräftigt ihre Kaufempfehlung und veranschlagt neuerdings ein 12-Monats-Kursziel in Höhe von 3500 (zuvor 3300) Franken. Der Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller wachse auch im laufenden Jahr wieder schneller als der Markt, so schreibt sie und rechnet dank eines vom Schlussquartal letzten Jahres ins erste Quartal verschobenen Grossauftrags mit einem starken Start ins neue Jahr. Auch den Raum für  Margenverbesserungen hält die UBS für grundlegend unterschätzt.

Anleger sind bereit, für defensive Eigenschaften zu bezahlen

Erst kürzlich zeigten sich Firmenvertreter von Givaudan anlässlich der Jahresergebnisveröffentlichung optimistisch, was die zukünftige Entwicklung der Rohmaterialpreise anbetrifft. Sie rechnen bis Ende Jahr mit einer stabilen Entwicklung letzterer.

Allerdings haben die beiden Aktien mit all ihren defensiven Eigenschaften mittlerweile ihren Preis. Selbst auf Basis der optimistischen Gewinnschätzungen der UBS errechnet sich bei Lonza für das kommende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24,5. Bei Givaudan beträgt das KGV sogar fast 27. Auch an hohen Dividendenrenditen kommen bei diesen Aktien nicht länger auf ihre Kosten. Die von Lonza weist eine Dividendenrendite von 0,7 Prozent, jene von Givaudan eine Rendite von 1,9 Prozent auf. Zum Vergleich: Die 20 Titel aus dem SMI rentieren durchschnittlich noch immer knapp 3 Prozent.