Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 6,7 Prozent und damit genauso stark wie im Vormonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang der Inflationsrate auf 6,6 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent.

Einen leichten Rückgang gab es hingegen bei der Kernteuerung. Hier werden die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet. Das Statistikamt meldete in dieser Betrachtung für September einen Preisanstieg um 6,1 Prozent, nachdem die Jahresrate im Vormonat noch bei 6,2 Prozent gelegen hatte. Analysten hatten bei der Kernrate einen stärkeren Rückgang erwartet.

Im Vergleich zu anderen grossen Volkswirtschaften in Europa ist die britische Inflation vergleichsweise hoch. So lag die Inflationsrate in der Eurozone im September nur bei 4,3 Prozent.

Ein starker Preistreiber in Grossbritannien waren im September die Kosten für Lebensmittel. Hier meldete das Statistikamt einen Anstieg im Jahresvergleich um rund zwölf Prozent. Überdurchschnittlich kräftig ging es auch mit den Preisen im Bereich Restaurants und Hotels nach oben.

Das britische Pfund reagierte mit Kursgewinnen im Handel mit dem US-Dollar auf die Preisdaten. Die höher als erwartet aufgefallene Inflation verstärkte am Markt die Spekulation auf eine weitere Zinserhöhung der britischen Notenbank im Kampf gegen die Teuerung. Steigende Zinsen stützen in der Regel die Währung eines Landes.

(AWP)