Mit dem auf zehn Jahre angelegten Plan sollen vorrangige Sektoren gefördert, Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden. Die Strategie ist Teil des umfassenden «Plans für den Wandel» der Regierung von Premierminister Keir Starmer. Sie werde dazu beitragen, «unser Qualifizierungssystem umzugestalten, um die übermässige Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften zu beenden und sicherzustellen, dass britische Arbeitnehmer gute, gut bezahlte Arbeitsplätze in den Zukunftsbranchen erhalten können», sagte Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds am Sonntag.
Reynolds kündigte zudem ein Paket über 275 Millionen Pfund zur Förderung der Ausbildung von Tausenden Fachkräften etwa im Maschinenbau und in der Verteidigungsindustrie an. Starmer hatte im Februar die grösste nachhaltige Erhöhung der britischen Verteidigungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges zugesagt. Er reagierte damit auf die Forderung von US-Präsident Donald Trump, Europa müsse mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen.
Insgesamt hat die Regierung bisher mehr als 1,5 Milliarden Pfund zugesagt. Dazu gehören 380 Millionen Pfund für die Kreativwirtschaft und mehr als 900 Millionen Pfund für Sportgrossveranstaltungen. Wirtschaftsverbände warnen jedoch, dass hohe Energiekosten eine ernsthafte Bedrohung für die britische Industrie darstellen. Einem Bericht des Industrieverbandes Make UK vom Juni zufolge könnten die energieintensiven Sektoren des Landes ohne staatliche Eingriffe einen langfristigen Niedergang erleiden.
Finanzministerin Rachel Reeves räumte diesen Druck in ihrer Haushaltsplanung vom 12. Juni ein. Sie kündigte Investitionen von mehr als zehn Milliarden Pfund in grüne Infrastruktur und die industrielle Dekarbonisierung an. Zudem bestätigte sie die Einrichtung eines Rates für Industriestrategie, der die Umsetzung der Pläne überwachen soll.
(Reuters)