Beim Basler Pharmakonzern Novartis ging in der ersten Juni-Woche erstmals seit längerer Zeit ein grösseres Aktienpaket des Managements über den Ladentisch. Laut Daten des Schweizer Börsenbetreibers Six trennte sich ein exekutiver Verwaltungsrat oder ein Geschäftsleitungsmitglied von Aktien im Umfang von 13 Millionen Franken.
Diese Veräusserung ist mit Abstand die Transaktion mit dem höchsten Volumen in den letzten drei Jahren. Der letzte Verkauf über einen höheren Millionenbetrag resultiert vom April 2024 mit 4,5 Millionen Franken. Zum Vergleich die durchschnittlichen Volumen: Im April 2025 belief sich dieses auf 1,97 Millionen Franken, im April auf 1,5 Millionen Franken.
Der Verkäufer des 13-Millionen-Pakets profitierte - im Gegensatz zu den Verkäufern im April oder Mai - von der Kurserholung der Novartis-Valoren. Dies erreichten am 9. April nach den Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump ein Jahrestief von 82,96 Franken, ehe der Titel zu einer Erholung ansetzte. Am späteren Dienstagmorgen werden Kurse von 97,30 Franken bezahlt. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt 8,4 Prozent.
Grössere Transaktion bei Richemont
Bei Lindt&Sprüngli trennte sich in den ersten Juni-Wochen das Management von Aktien im Umfang von etwas mehr als 1,3 Million Franken, bei Richemont wurden Valoren für 3,7 Millionen Franken veräussert und bei R&S sowie Roche verkaufte ein Verwaltungsrat oder Mitglied der Geschäftsleitung Titel im Wert von je rund 700'000 Franken. Verkaufsorder platzierten auch Mitglieder des Managements von PSP, welche die Beteiligungen um insgesamt 1,3 Millionen Franken reduzierten. Kleinere Veräusserungen gab es zudem bei Accelleron, Helvetia, Inficon oder Sunrise.
Bei den Titelkäufen fallen die St. Galler Kantonalbank, Geberit und Autoneum auf. Allerdings sind die Transaktionsvolumen bescheiden, weshalb diesen keine signifikante Bedeutung zukommt.
Ein Indikator für den weiteren Kursverlauf
Der Aktienhandel durch Top-Führungskräfte kann Anhaltspunkte zum Zustand und den Perspektiven des jeweiligen Unternehmens geben, da die Manager aus Geschäftsleitung und Verwaltungsrat bestens über den Geschäftsgang informiert sind. Entsprechend werden am Markt Verkäufe als eher negatives Signal verstanden, während Käufe oft auf eine zuversichtliche Einschätzung hindeuten.
Allerdings ist diese Interpretation zum Teil mit Vorsicht zu geniessen. Spitzenmanager erhalten eigene Aktien als Erfolgsbeteiligung zugeteilt, so dass diese möglicherweise ein Klumpenrisiko im Vermögen tragen und Aktien verkaufen, um andere Investitionsgelegenheiten wahrzunehmen oder das private Portfolio diversifizierter aufzustellen.