Die Aktien von Clariant gewinnen 3,5 Prozent auf 15,08 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,5 Prozent höher steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel lediglich knapp 3 Prozent zugelegt.
Jefferies stuft das Rating für Clariant von «Hold» auf «Buy» hoch und erhöht das Kursziel von 15 auf 17 Franken. Dies entspricht einem impliziten Aufwärtspotenzial von 17 Prozent.
Es sei positiv, dass das Unternehmen das Sunliquid-Problem mit hoher Dringlichkeit behandle, schreibt Analyst Chris Counihan. Die Lösung dürfte in jedem Fall zu einer Gewinnverdichtung führen. Der Rest des Portfolios entwickle sich operativ derzeit besser als der breite Sektor und die Normalisierung der Energiepreise dürfte die Marge weiter stützen, so der Experte weiter.
Den Zeitpunkt für einen Einstieg erachte er derzeit als günstig, auch weil durch die sich anbahnende Konsolidierung der Branche interessante Optionen für Clariant und den Grossaktionär Sabic entstünden.
Dabei macht dem Chemiekonzern Clariant der konjunkturelle Gegenwind zu schaffen. Wie vorgewarnt, sind im zweiten Quartal 2023 der Umsatz und der Gewinn deutlich zurückgegangen. Von April bis Juni schrumpfte der Umsatz um 17 Prozent auf 1,08 Milliarden Franken, bestätigte Clariant Ende Juli frühere Angaben. Der Währungseinfluss alleine habe die Einnahmen im zweiten Quartal um 10 Prozent geschmälert.
Die von Clariant abgesetzten Volumen sanken um 5 Prozent, dazu kamen Veräusserungen (-2%). Die Verkaufspreise konnte das Chemieunternehmen im Berichtsquartal stabil halten. Konjunkturelle Herausforderungen und der anhaltende Abbau von Lagerbeständen haben sich laut Clariant negativ auf die Nachfrage in wichtigen Endmärkten ausgewirkt. All diese Faktoren schlugen sich auch auf den Gewinn nieder.
Von den Bloomberg befragten Analysten empfehlen acht den Titel zum Kauf, zehn ein «Halten» und einer ein «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von knapp 12 Prozent.
(AWP/cash)