Von den angekündigten 200 Milliarden Dollar, die Schweizer Firmen in den USA investieren wollen, dürfte laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» (NZZaS) nur ein Teil in Sachinvestitionen fliessen. Der andere Teil werde für Personalkosten, Marketingausgaben und weitere Posten eingesetzt, wie die Redaktion erfahren habe.
Hintergrund der Diskussion ist der Zoll-Deal zwischen den USA und der Schweiz. Die bislang angesetzten 39-Prozent-Zölle sollen durch ein Handelsabkommen auf 15 Prozent beschränkt werden. Der Bundesrat hat am Freitag den Entwurf des Verhandlungsmandats vorgestellt. Dabei zählen die Investitionen von Schweizer Firmen in den Vereinigten Staaten zu den Schwerpunktthemen.
Pikant ist, dass der Bund offenbar nicht weiss, welches Unternehmen welche Summe in Aussicht gestellt hat und wie diese konkret berechnet wurde. Den Überblick hat einzig die Schweizerisch-Amerikanische Handelskammer, die von Rahul Sahgal geleitet wird. Die detaillierte Investitionsliste sei streng vertraulich, sagt dieser.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie die US-Administration reagiert, sollte sie feststellen, dass die effektiven Sachinvestitionen weniger hoch als 200 Milliarden Dollar sind. Wird sie darüber hinwegsehen und schlicht jedes US-Engagement eines Schweizer Konzerns als eigenen Erfolg reklamieren? Oder wird sie auf den Zoll-Deal zurückkommen und erneut Druck aufsetzen?
Rahul Sahgal sagt laut dem Zeitungsbericht: «Die Investitionszusagen von über 200 Milliarden Dollar sind seriös. Wenn es keine unerwartete erhebliche Rezession oder dergleichen gibt, werden die Firmen diesen Wert mühelos erreichen, wahrscheinlich sogar übertreffen.»
(cash)
