Wie gross der Einfluss von Geschäftszahlen auf den Aktienkurs ist, zeigte sich gestern Donnerstag wieder einmal deutlich: Die Aktien der Logistikfirma DKSH verloren im Tagesverlauf 3,5 Prozent. Bei Bossard, dem Zuger Schraubenhändler, konnten sich die Aktionäre hingegen über ein Plus von 3,4 Prozent freuen. In beiden Fällen waren die jüngsten Halbjahreszahlen Auslöser für die Kursveränderungen.

In den bevorstehenden Tagen und Wochen stehen noch etliche solcher Termine im In- und Ausland an, denn die Berichtssaison zum zweiten Halbjahr nimmt richtig Fahrt auf. Die entsprechenden Aktien dürften das – positiv oder negativ – zu spüren bekommen.

Der Star-Donnerstag in der Super-Woche

Den Anfang machen am Freitagnachmittag drei der grössten US-Banken: J.P. Morgan, Citigroup und Wells Fargo. Am Dienstag (18. Juli) folgen dann noch die Konkurrentinnen Bank of America und Goldman Sachs. Die Technologie-Giganten Alphabet (24. Juli), Amazon (27. Juli), Apple (1. August), Facebook (26. Juli) und Microsoft (20. Juli) sind etwas später an der Reihe.

In der Schweiz fällt der Startschuss für die wichtigsten Termine in der kommenden Woche, wie die ausführliche Tabelle zeigt. Am Montag öffnet der Prüfkonzern SGS die Bücher, am Dienstag dann das Börsen-Schwergewicht Novartis. Nebst etlichen kleineren Firmen berichten am Donnerstag die SMI-Titel ABB und Givaudan über den jüngsten Geschäftsverlauf (eine detailliertere Übersicht finden Sie hier).

Die eigentliche Super-Woche folgt im Anschluss. Julius Bär am Montag (24. Juli) sowie LafargeHolcim und Lonza (Mittwoch) machen den Auftakt, bevor es am Donnerstag  zu einer wahren Zahlenflut kommt. Nicht weniger als elf börsenkotierte Firmen sind dann an der Reihe. Darunter die SMI-Titel Nestlé, Roche und Sika.

Der Freitag ist dann ebenfalls Aufsehen erregend: Mit Credit Suisse und UBS buhlen zwei direkte Konkurrenten um die Aufmerksamkeit der Anleger – eine seltene Konstellation. Danach wird es wieder etwas ruhiger an der News-Front, auch wenn im August kaum ein Tag ohne Ergebnispräsentation vergeht.

Wer hat etwas zu verbergen?

Die Häufung von Unternehmensnachrichten ist nicht nur für Anleger herausfordernd, sie sorgt wohl auch bei Analysten und Fondsmanagern für wenig Schlaf. Für den erwähnten Donnerstag (27.07) haben sich nebst den elf Schweizer Firmen auch 31 europäische entschieden. Ganz zu schweigen von den USA, wo über 400 Firmen bereitstehen.

Dass sich viele Unternehmen für das gleiche Datum entscheiden, sorgt bei Marktbeobachtern denn auch immer wieder für Aufsehen. Die Neue Helvetische Bank schreibt in einem Kommentar: "Das ist schlecht, wenn man glänzen kann und ideal, wenn man weniger Gutes zu berichten hat. Also aufgepasst auf das Datum!"

Halbjahreszahlen 2017 der SMI-Firmen

FirmaDatum
ABB20.07.
Adecco10.08.
Credit Suisse28.07.
Geberit17.08.
Givaudan20.07.
Julius Bär24.07.
LafargeHolcim26.07.
Lonza26.07.
Nestlé27.07.
Novartis18.07.
Richemont13.09.*
Roche27.07.
SGS17.07.
Sika27.07.
Swiss Life16.08.
Swiss Re04.08.
Swisscom17.08.
Swatch03.08.
UBS28.07.
Zurich10.08.

*Das Geschäftsjahr von Richemont beginnt jeweils im April. Der Termin im September ist ein sogenanntes "Trading update"

Quelle: cash.ch