"Sowohl Erst- als auch Rückversicherer sind mit einem deutlichen Anstieg der Inflationsraten konfrontiert, der sich zusammen mit anhaltend hohen Belastungen aus Grossschäden negativ auf die Profitabilität der gesamten Branche auswirkt", sagte der Vorstandschef der Deutschland-Tochter E+S Rück, Michael Pickel, am Montag in Baden-Baden. "All dies macht weitere Preiserhöhungen sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung unverzichtbar."

Der Rückversicherungskongress in Baden-Baden, der am Sonntag begonnen hat, ist traditionell der Auftakt zur Erneuerungsrunde, in der die Branche die Konditionen für die neuen Verträge zum 1. Januar verhandelt. E+S Rück gehe von "deutlichen Preis- und Konditionsanpassungen" aus, hiess es in einer Mitteilung.

Das gelte nicht nur für Naturkatastrophen-Deckungen, die angesichts der Flutkatastrophen an der Ahr 2021 und der heftigen Stürme im vergangenen Winter stärker gefragt seien. Zugleich stellten die Rückversicherer weniger Kapazität zur Verfügung. Auch bei Cyber-Deckungen sei mit "signifikanten Preis- und Konditionsverbesserungen" zu rechnen, weil die Erstversicherer die Limite drosselten und selbst die Preise erhöhten. In der Kfz-Versicherung müssten die Prämien 2023 ebenfalls deutlich steigen, wenn die Erstversicherer nicht in die roten Zahlen rutschen wollten. Denn die Zahl der Schäden normalisiere sich nach der Corona-Pause, während die Reparaturen deutlich teurer würden.

(Reuters)