Der Nettogewinn soll in diesem Jahr auf 2,6 Milliarden Euro steigen, das wären 200 Millionen mehr als bisher prognostiziert, wie Hannover Rück am Montag mitteilte. Für das kommende Jahr stellt der Vorstand mindestens 2,7 Milliarden Euro in Aussicht. «Wir haben in den ersten neun Monaten ein sehr gutes Konzernergebnis erzielt», sagte der neue Vorstandschef Clemens Jungsthöfel. «Hierzu haben beide Geschäftsbereiche ebenso wie die Kapitalanlagen und unsere kosteneffiziente Aufstellung beigetragen.»
Nach neun Monaten hat die Hannover Rück netto 2,0 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet, knapp acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Rückversicherungsumsatz stagnierte wegen des starken Euro bei 19,7 Milliarden Euro. Für Grossschäden musste die Tochter des Versicherungskonzerns Talanx von Januar bis September 1,18 (Vorjahr: 1,30) Milliarden Euro ausgeben, fast eine halbe Milliarde weniger als budgetiert. Der teuerste Schaden waren die Waldbrände in Kalifornien zu Jahresbeginn, die den Rückversicherer 615 Millionen Dollar kosteten. Für das ganze Jahr hat Hannover Rück 2,1 Milliarden Euro für Grossschäden reserviert. Für das Gesamtjahr 2025 wird nun mit einer Schaden-Kosten-Quote von weniger als 87 (bisher 88) Prozent gerechnet.
Angesichts dessen konnte es sich die Hannover Rück leisten, Kapitalanlagen mit niedrigen Renditen zu verkaufen und das Geld lukrativer neu anzulegen. Das drückte die Kapitalanlagerendite auf 2,8 Prozent; im Gesamtjahr dürfte sie mit 2,9 Prozent unter dem bisherigen Zielwert von 3,2 Prozent liegen.
«Für das kommende Jahr blicken wir auf ein Marktumfeld mit weitgehend adäquaten Preisen und Konditionen», sagte Jungsthöfel. Bröckelnde Preise in den Erneuerungsrunden hatten die Anleger zuletzt aufgeschreckt. Die Hannover Rück sprach von «weitgehend stabilen Konditionen und weiterhin risikoadäquaten Preisen». Die Kapitalanlagerendite soll im nächsten Jahr auf rund 3,5 Prozent steigen.
(Reuters)
