Es laufe auf den Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, oder den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, hinaus, wie drei mit der Sache vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Die Auswahl wird von Beobachtern als eine der wichtigsten Entscheidungen von Harris im Vorfeld der Präsidenten-Wahl am 5. November angesehen: Der Vize-Kandidat soll im besten Fall für die Wählerschichten attraktiv sein, die sich von Harris selbst - einer Frau, einer schwarzen und asiatischstämmigen Person - nicht so stark angesprochen fühlen. Auf der Auswahl-Liste von Harris standen daher nach Angaben von Insidern ausschliesslich weisse Männer, die in der Lage sind, ländliche, weisse oder unabhängige Wähler zu gewinnen.

Es wird erwartet, dass Harris ihre Wahl am Dienstag bekannt geben wird. Am Abend ist dann in Philadelphia ein erster gemeinsamer Auftritt geplant. Dieser soll der Auftakt zu einer fünftägigen Tour durch sieben Städte in umkämpften US-Bundesstaaten sein, in denen die Wahl im November voraussichtlich entschieden wird.

Der 51-jährige Shapiro ist ein aufstrebender Politiker der Demokraten mit hohen Zustimmungsraten in Pennsylvania. Der Bundesstaat mit seinen 19 Wahlmänner-Stimmen wird sowohl für Harris als auch für ihren republikanischen Rivalen Donald Trump als mit entscheidend angesehen, um die Wahl im November zu gewinnen. Shapiro ist ein ehemaliger Generalstaatsanwalt. Er wäre der erste jüdische Vizepräsident des Landes. Shapiros gilt als starker Unterstützer Israels, was einige Wähler abschrecken, andere wiederum ansprechen könnte.

Walz ist ein Ex-Soldat und ehemaliger Lehrer. Als früherer Kongressabgeordneter aus einem eher republikanisch geprägten Bezirk hat der 60-Jährige bewiesen, dass er ländliche, weisse Wähler anspricht, obwohl er sich als Gouverneur auch etwa für kostenlose Schulessen und erweiterten bezahlten Urlaub für Arbeitnehmer eingesetzt hat. Minnesota dürfte bei der Wahl an die Demokraten gehen. Der Bundesstaat grenzt an die ebenfalls mitentscheidenden Wisconsin und Michigan.

(Reuters)