Hauptaktionär Silvan Meier übernimmt das gesamte Aktienpaket vom bisher zweitgrössten Aktionär, dem britischen Baukonzern Ferguson. Den übrigen Aktionären räumt Meier indes ein Bezugsrecht zum Erwerb zusätzlicher Aktien ein. Insgesamt wechselten 28,8 Prozent der Anteile von Meier Tobler den Besitzer, wie aus der Medienmitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Meier zahlte 8,75 Franken pro Aktie. Derzeit notieren die Meier-Tobler-Aktien bei 12 Franken (Schlusskurs Mittwoch). Der neue Mehrheitsaktionär hält nun - direkt und via die Meier Capital AG - 72,7 Prozent am Unternehmen. Zuvor lag seine Beteiligung bei rund 44 Prozent.
Dass Ferguson seine Beteiligung an Meier Tobler abstossen würde, war erwartet worden. Bereits im Januar 2019 hatte sich der britische Konzern von einem 10-Prozent-Paket an Meier Tobler getrennt, nachdem er im Herbst davor die Meier-Tobler Aktien in seinen Büchern abgewertet hatte. Auch damals kaufte Silvan Meier die entsprechenden Aktien. Gleichzeitig wurde damals auch der Aktionärsbindungsvertrag zwischen Meier und Ferguson aufgelöst.
Silvan Meier wird die Aktien indes nicht alle selbst behalten: Es sei geplant, dass alle übrigen Aktionäre Bezugsrechte zum Erwerb weiterer Aktien erhalten, heisst es in der Medienmitteilung. Dabei würde je Aktie ein Bezugsrecht für eine zusätzliche Aktie zum Preis von voraussichtlich 8,90 Franken gewährt.
Würden alle Bezugsrechte ausgeübt werden, stiege der Free Float von Meier Tobler von derzeit 27,2 auf 54,5 Prozent, teilt Meier Tobler mit.
Coronakrise belastet Unternehmen
Parallel zur Mitteilung zur Verschiebung im Aktionariat informierte Meier Tobler auch über die Auswirkungen der Massnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie auf den Geschäftsgang. Konkret verzeichnete Meier Tobler in der zweiten Märzhälfte - nach einem zufriedenstellenden Start ins erste Quartal 2020 - einen Nachfragerückgang von über 20 Prozent.
Zwar habe sich die Situation nach Ostern wieder etwas stabilisiert, dennoch sei für einen Teil der Mitarbeitenden im Service, im Verkauf und in der Verwaltung Kurzarbeit eingeführt worden. Dadurch und dank weiteren Massnahmen könne in den Krisenmonaten April und Mai ein negativer operativer Cash Flow voraussichtlich abgewendet und auf Stufe EBITDA ein knapp positives Resultat erzielt werden, so Meier Tobler. Fürs Gesamtjahr sei ein Ausblick zum heutigen Zeitpunkt dagegen noch nicht möglich.
(AWP)