Er ist sauer, sehr sauer. "All diese selbst überschätzten, egoistischen CS-Banker sollen sich in Grund und Boden schämen", wettert Unternehmer Hausi Leutenegger. Auch er habe in den letzten Wochen intensiv verfolgt, wie sich das Debakel um die Credit Suisse zuspitzte.

"Man weiss in der Finanzwelt nie genau, was passiert. Für mich als Laie ist es noch schwieriger abzuschätzen. Doch man kann sich in jeder Situation anständig verhalten. Ein Ehrenmann wüsste, was jetzt zu tun ist, nämlich Boni zurückzuzahlen. Alles andere macht den Skandal noch grösser, als er schon ist."

Der Selfmade-Millionär ist selbst davon betroffen. "Blöderweise habe mich einmal von einem Kundenberater überreden lassen, CS-Aktien zu kaufen, da bin ich selber schuld." Das bereut der kultige Immobilienmogul. "Mit dem Geld, das ich dabei verloren habe, hätte ich mir einen Porsche kaufen können."

Die verlorene Summe könne er verkraften, das Konto lässt er bei der Credit Suisse ruhen. "Mich interessiert das nicht weiter. Was mich aber auf die Palme bringt, ist, wenn ich lese, dass ein Rentner dadurch siebentausend Franken verlor, die er dringend braucht."

Hausi Leutenegger hofft immer noch, dass die CS-Top-Banker der letzten Jahre zur Einsicht gelangen und Geld zurückzahlen. "Wenn sich unter ihnen nur ein Ehrenmann befindet, soll er es tun, mit gutem Beispiel hinstehen und sich für den mitverantworteten Riesenskandal entschuldigen."

Er habe seit 58 Jahren – so alt ist seine eigene Firma – immer der Raiffeisenbank vertraut. Auf sie werde er nach wie vor setzen. "Ich habe nie einen Kredit aufgenommen, nur mit meinem eigenen Geld gearbeitet. Ich kann mich jeden Morgen im Spiegel mit bestem Gewissen anschauen, denn ich habe mich nie auf Kosten anderer bereichert."

Dieser Artikel erschien zuerst im "Blick" unter dem Titel: "Ich verlor Aktien im Wert eines Porsches".

Lesen Sie hier auch das grosse cash-Interview mit Hausi Leutenegger aus dem Jahr 2017.