Was für ein Jahr war es für Kryptowährungen. Zum Beispiel bei Dan Moreheads Pantera Capital, einen der ältesten und grössten Fonds der Branche, stieg der Wert des Liquid-Token-Fonds des Unternehmens in diesem Jahr bis Mitte Dezember um fast 80 Prozent an - dies, nachdem der Fonds im Jahr 2022 um 80 Prozent gefallen war. Auch bei Chainview Capital, der Krypto-Hedgefonds des 31-jährigen Dan Slavin, hat sich nach einem Rückgang von 18 Prozent im letzten Jahr der Wert nahezu verdoppelt. Laut Gründer Naveen Choudary, der seine Karriere im Tech-Investmentbanking bei Goldman Sachs Group begann, legte Stoka Global, das hauptsächlich in sogenannte Altcoins investiert, in diesem Jahr zum 30. November um 268 Prozent zu.
Auch wenn die Fonds im Durchschnitt nicht mit der diesjährigen Bitcoin-Rallye von mehr als 150 Prozent mithalten konnten, ist die Wende eine willkommene Nachricht für eine Branche, die nach dem Zusammenbruch von FTX im letzten Jahr arg ins Wanken geraten ist. Dieses Scheitern, verbunden mit einer Welle von Rücknahmen und Schwierigkeiten beim Zugang zu Bankdienstleistungen, trug zum Untergang von etwa einem Drittel aller Krypto-Hedgefonds bei.
Bessere Zeiten in Sicht
Unternehmen, die den Sturm überstanden haben, bereiten sich nun auf ein noch besseres Jahr 2024 vor, da der Preis von Bitcoin dank der Zuversicht, dass die USA börsengehandelte Fonds zulassen werden, die direkt in den ursprünglichen Krypto-Token investieren, weiterhin hoch bleibt. "Es sieht so aus, als würde es zu einer weiteren Token-Manie kommen“, sagte Slavin von Chainview Capital und fügte hinzu, dass sich die Stimmung auf dem Kryptomarkt in diesem Jahr so stark angefühlt habe wie vor drei Jahren, als Bitcoin rasant auf neue Rekordhöhe stieg.
Während der grösste Token an Wert zunimmt, nehmen potenzielle Anleger wieder Anrufe von Fondsmanagern entgegen und die Absicherung an den Derivatmärkten von Krypotransaktionen bleibt günstig. "In vielerlei Hinsicht war es ein Traumjahr“, erklärte Slavin. Er möchte mehr Händler und anderes Personal einstellen und damit seine "Zwei-Mann-Show“ ausbauen, sagte er in einem Interview von seinem provisorischen Arbeitsplatz in seinem Elternhaus in der Nähe von Boston aus, wo er seinen Fonds gründete. Diesen wird er nun nach Miami verlegen.
Laut einem Bloomberg-Index, der ihre Performance von Krypotwährungen misst, erzielten Krypto-Hedgefonds in diesem Jahr bis am 20. Dezember eine durchschnittliche Rendite von 44 Prozent und erholten sich damit von einem Verlust von 52 Prozent im Jahr 2022. Obwohl dies die beste unter den 29 von Bloomberg verfolgten Strategien ist, liegt sie immer noch um etwa 120 Prozentpunkte hinter dem Anstieg von Bitcoin für 2023. Der Index schnitt auch schlechter ab als passive Kryptofonds, die laut Daten von CoinShares von Mitte Dezember im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Rendite von rund 265 Prozent erzielten.
Dennoch ist das Überleben selbst keine Kleinigkeit. Von den 712 Krypto-Hedgefonds-Firmen, die von Galaxy Digitals VisionTrack erfasst werden, haben etwa 250 in den letzten anderthalb Jahren geschlossen. Galois Capital, das vor allem dafür bekannt ist, vor seiner Implosion im Jahr 2022 gegen den Luna-Token zu wetten, schloss dieses Jahr seinen Flaggschiff-Fonds, nachdem fast die Hälfte seines Vermögens beim bankrotten FTX feststeckte.
"Unternehmen, die im Jahr 2022 schlecht abgeschnitten haben, verzeichneten in der ersten Jahreshälfte viele Rücknahmen“, sagte Bailey York, der bei Galaxy VisionTrack Daten zu Krypto-Hedgefonds verfolgt. Das begann sich in der zweiten Jahreshälfte zu ändern, als sich die Kryptomärkte teilweise erholten, weil Anleger in den USA auf die ersten Zulassungen von Spot-Bitcoin-ETFs warten würden. Grayscale Investments gewann im August einen wichtigen Rechtsstreit mit seinem Vorhaben, einen Bitcoin-ETF aufzulegen. Auch die Mittelbeschaffung für aktive Fonds habe zugenommen, und neue Fondsmanager seien auf den Markt gekommen, insbesondere in Singapur, Hongkong, Dubai, London und der Schweiz, sagte York.
Nachdem FTX-Gründer Sam Bankman-Fried im November in seinem monatelangen Prozess wegen Betrugs verurteilt worden war, gab es einen "kollektiven Seufzer der Erleichterung“, sagte Sadie Raney, Mitbegründerin und Geschäftsführerin des in Seattle ansässigen Krypto-Hedgefonds Strix Leviathan. Von da an bemerkte sie, dass das Interesse potenzieller Investoren, beispielsweise von Dachfonds, stark anstieg. Der Liquid-Token-Fonds von Pantera Capital hofft, im nächsten Jahr für einen Aufwärtstrend mit Altcoins – anderen Token als Bitcoin und Ether – gerüstet zu sein.
Das liegt daran, dass Altcoins im zweiten Teil einer Marktrallye nach dem Aufstieg von Bitcoin historisch gesehen eine Outperformance erzielen, sagte Cosmo Jiang, Portfoliomanager bei Pantera, in einem Interview. "Wir befinden uns möglicherweise im zweiten Teil des Zyklus, in dem die Token-Auswahl tatsächlich wichtig ist“, sagte Jiang. "Unsere Partner kontaktieren uns, um sich mit der Kryptolandschaft und -technologie als Ganzes vertraut zu machen. Die Kernthese lautet: Wenn man glaubt, dass sich diese Branche irgendwohin entwickelt, muss es Protokolle geben, die tatsächlich Einnahmen generieren.“ Eine seiner grössten Positionen ist dYdX, der Token der gleichnamigen dezentralen Krypto-Börse. Laut Jiang machen Bitcoin und Ether zusammen weniger als 40 Prozent des Fonds aus.
Greg Moritz, Mitbegründer und Chief Operating Officer des Krypto-Hedgefonds Alt Tab Capital, erklärte, der Fonds dürfte zum Jahresende ein Plus von etwa 30 Prozent erzielen haben. Er fügte hinzu, dass sein Fonds dieses Jahr "vorsichtig“ gewesen sei. "Jetzt sind wir in einer Position, in der wir für den bevorstehenden Bullenmarkt äusserst aggressiv aufgestellt sind“. Moritz prognostiziert, dass der Kryptomarkt durch eine Kombination aus makroökonomischen und branchenspezifischen Faktoren Auftrieb erhalten wird - darunter die Stabilisierung der Inflation, die Abkehr der Federal Reserve von Zinserhöhungen und das Halving von Bitcoin, welches das Angebot reduzieren wird. "Insgesamt haben wir das Gefühl, dass dieses Jahr der Beginn des Aufschwungs war“, sagte Moritz. "Nächstes Jahr geht es wirklich darum, alles richtig zu machen und zu feiern.“
(Bloomberg/cash)
1 Kommentar
Wann lernt ihr endlich, dass Bitcoin und Rendite oder Investment nicht in denselben Artikel gehören!
Bitcoin ist nicht = Altcoins. Altcoins sind pure Spekulation, wo jeder nach seinen Wünschen einen "neuen" Coin erschaffen kann. JEDER! Siehe ETH, XRP, SOL und all diese Ramschcoins. Es steckt NICHTS dahinter und sie erfüllen keinen Zweck.
Wann macht ihr von Cash endlich einen fundierten Artikel über Bitcoin? Wann kann hier jeder Leser sehen, dass Bitcoins nicht aus dem Nichts erschaffen werden können. Wann erklärt ihr, dass physikalische Arbeit (Energie) und Zeit notwendig sind um Bitcoins zu "erstellen"? Wann erklärt ihr, dass es alle drei benötigt? Miner zum Sichern des Netzes und eintragen der Transaktionen in die Blöcke. Node Betreiber um die Dezentralität zu fördern und Zensur zu verhindern sowie die Nutzer, welche Bitcoin als WERTanlage sehen.
Wann schreibt ihr einen Artikel darüber, wie viele Betrügereien mit Altcoins geschehen? Beispielsweise das Premine von 70% der ursprünglichen ETH Tokens oder wie schlecht der proof of stake aus Sicht der Halter und für die Dezentralität ist. Wann schreibt ihr wie das Projekt vom "Kryptoexperten" Dr. Julian Hops (wie viele Altcoins auch) vor die Hunde geht und keinen Anwendungszweck hat?
Wann schreibt ihr WARUM so viele Menschen einen Wert in Bitcoin sehen? Wie wäre es mit einem Bericht über die fragliche Handlungen der Zentralbanken und dem völlig irrsinnigen Kensianischen Ökonomiemodell?
Schreibt doch bitte bitte anständige Berichte, oder fragt kompetente Menschen nach Rat.