Der Gründer der Hedgefonds Citadel Ken Griffin erklärte, die Welt sei mit Unruhen und strukturellen Veränderungen konfrontiert, die sie in Richtung Deglobalisierung treiben und zu einer höheren Basisinflation führen werde. Diese Inflation könnte jahrzehntelang anhalten.

"Die Friedensdividende ist eindeutig am Ende des Weges“, sagte Griffin auf dem Bloomberg New Economy Forum am Donnerstag in Singapur und verwies auf die Kriege zwischen Russland, der Ukraine und Israel und der Hamas. "Wir werden wahrscheinlich höhere Realzinsen sehen, und wir werden wahrscheinlich auch höhere Nominalzinsen sehen.“

Der Milliardär erklärte, dass dies Auswirkungen auf die Finanzierungskosten des US-Defizits haben werde. Für besorgniserregend hält er den Umstand, dass die US-Regierung nicht mit höheren Zinssätzen gerechnet habe. "Als wir den Kaufrausch starteten, hat das ein Defizit von 33 Billionen US-Dollar verursacht.“ Griffin fügte hinzu, dass die US-Fiskalausgaben in Ordnung gebracht werden müssten, da das Land derzeit Geld "wie ein betrunkener Seemann auf Regierungsebene ausgibt“.

Er warnte, dass das derzeitige Haushaltsdefizit unhaltbar sei. Auch wenn der Arbeitsmarkt in den USA nach wie vor relativ stark sei, sei den Verbrauchern tief im Inneren klar, dass "etwas nicht ganz stimmt“. Die Federal Reserve könne weiterhin Geld drucken, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden, aber "die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend“, so Griffin.

"In dem Moment, in dem wir anfangen, Dollars zu drucken, nur um mit der Möglichkeit eines Zahlungsausfalls fertig zu werden, gerät unsere Wirtschaft ins Trudeln.“ Griffin führte weiter aus, der Krieg in der Ukraine bedeute, dass Europa Schwierigkeiten habe, seine Wirtschaft aufrechtzuerhalten, da es seine billige Energieversorgung verloren habe. "Derzeit sind viele Trends im Spiel, die uns in Richtung Deglobalisierung drängen“.

Citadel betreut eine Anlagesumme von 54 Milliarden Dollar und ist damit einer der grössten Hedgefonds-Manager an der Wall Street. Zu den Kunden zählen nach Unternehmensangaben nicht nur vermögende Privatpersonen und institutionelle Investoren, sondern auch öffentliche, private und gemeinnützige Institutionen.

(Bloomberg/cash)