Als sich Leonteq im Frühling 2017 in einer tiefen Sinneskrise befand, kaufte sich Rainer-Marc Frey mit gut 7 Prozent ein. Alleine schon die Beteiligungsnahme durch den Hedgefonds-Pionier und früheren UBS-Verwaltungsrat reichte damals aus, um das Vertrauen in die Zukunft des Anbieters von strukturierten Produkten zu stärken.

Spekulationen, wonach Frey sein Aktienpaket kräftig erhöhen könnte, liessen den Kurs der Leonteq-Aktie innerhalb weniger Wochen um gut 80 Prozent steigen.

Absichten Freys bleiben unklar

Es sollte allerdings mehr als eineinhalb Jahre dauern, bis sich diese Spekulationen als richtig erweisen. Wie am frühen Freitagmorgen einer Mitteilung an die Medien entnommen werden kann, hat der Grossaktionär in den letzten Wochen weitere Titel zugekauft. Firmeneigenen Angaben zufolge hält er mittlerweile 9,06 Prozent sämtlicher ausstehender Aktien, sowie weitere 2,57 Prozent in Form von Verpflichtungen aus Derivatgeschäften.

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Was für Pläne Frey bei Leonteq verfolgt, darüber lassen sich weiterhin bloss Mutmassungen anstellen. Wie es heisst, gilt der Grossaktionär als treibende Kraft, sowohl hinter dem Ausscheiden von Pierin Vincenz aus dem Verwaltungsrat als auch hinter dem Rücktritt des langjährigen Firmenchefs und Mitgründers Jan Schoch vom vergangenen Jahr. Wie es aus dem Umfeld Freys heisst, wirkt dieser lieber im Verdeckten. Im Vordergrund stehen wohl Verbesserungen im operativen Geschäft sowie die Gewinnung neuer Kunden für die vorhandene Technologieplattform. Beides braucht Zeit und Geduld.

Kursentwicklung der Leonteq-Aktie über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Nichtsdestotrotz gehen vom Beteiligungsausbau positive Impulse für die Leonteq-Aktie aus. Im Anschluss an die überraschende Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung geriet ihr Kurs ab Mitte Juli dieses Jahres ins Rutschen. Galt die Aktie am Tag vor der Veröffentlichung des Halbjahresresultats noch gut 60 Franken, kostete sie vor wenigen Tagen weniger als 45 Franken.

Wiederabdeckung der Aktie durch die Credit Suisse ein Zufall?

Nachdem sich die Aktie am Freitag an der Schweizer Börse SIX um weitere 3 Prozent auf 49,46 Franken erholt, errechnet sich seit Jahresbeginn noch ein Minus von knapp 22 Prozent. Von den Jahreshöchstständen von Mitte Januar aus betrachtet sind es hingegen knapp 30 Prozent.

Interessant ist, dass die Credit Suisse just am Tag des Bekanntwerdens der Beteiligungserhöhung die Wiederabdeckung der Leonteq-Aktie aufnimmt. Das Anlageurteil lautet allerdings nur Neutral und auch das Kursziel von 49 Franken lässt keine steigenden Kurse erwarten. Interessanterweise rechnet der zuständige Analyst nicht, dass der Anbieter von strukturierten Produkten in den nächsten Jahren neue wichtige Partner gewinnen kann. Er geht deshalb von einer Wachstumsverlangsamung aus.