Die Valoren des Basler Pharmaunternehmens eröffnen die neue Börsenwoche am Montag mit einem Plus von 0,58 Prozent und notieren bei 84,35 Franken, während der SMI lediglich um 0,32 Prozent zulegt.
Keinen negativen Einfluss hat dabei die jüngsten Kurszielreduktion der Bank Vontobel vom Montag, die dieses für Novartis von 110 auf 101 Franken zusammenstreicht. Die Einstufung lautet weiterhin "Buy". Nachdem die Generika-Sparte Sandoz nun seit Anfang Oktober als eigenständiges Unternehmen abgespalten sei, habe er sein Modell entsprechend angepasst, schreibt Analyst Stefan Schneider gemäss der Nachrichtenagentur AWP. Ausserdem berücksichtige er die Zahlen zum dritten Quartal, die besser als von ihm erwartet ausgefallen waren und trage den neueren Pipeline-Kandidaten Rechnung. Durchschnittlich wurden dem Sandoz-Spinoff ein Wert von rund 7 bis 9 Franken zugeordnet, weshalb die Einschätzung von Schneider respektive dessen Kurszielreduktion im Rahmen des zu Erwartenden lag.
Nachdem nun praktisch alle Analysten ihre Schätzungen um den Sandoz-Spin-Off angepasst haben, ist eine neue Vergleichsbasis vorhanden. Die Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zeigen, dass 13 Analysten die Aktie mit Kaufen und 13 mit Halten einstufen. Eine Investmentbank tanzt mit einer Verkaufsempfehlung aus der Reihe: Barclays gibt der Aktie ein Kursziel von 85 Franken. Das Durchschnittskursziel der total 27 Analysten liegt bei 95,20 Franken. Dies ergibt ein Aufwärtspotenzial von 13 Prozent auf einen Zeithorizont von 12 Monaten.
Analysten geteilter Meinung über das Potenzial
Während Novartis die Gewinnschätzungen jüngst bei Publikation der Quartalszahlen erneut erhöhen konnte, sind die Analystenmeinungen geteilt, wie gross das Kurspotenzial des Basler Pharmakonzerns nach der Abspaltung des margenschwachen Generikageschäfts von Sandoz tatsächlich ausfällt.
Eine entscheidende Frage dürfte sein, ob auf der einen Seite im aktuellen Kurs die Konsensschätzung nun richtig abgebildet ist und auf der anderen Seite Novartis in den nächsten Quartalen das anvisierte Gewinnwachstum tatsächlich erzielen kann. So schreiben zum Beispiel die Analysten der UBS, dass trotz positiver Quartalszahlen und dem angehobenen Ausblick die aktuellen Konsenserwartungen nun etwa gleichauf liegen. Zudem könnte es auch sein, dass Bedenken aufgrund der nicht erreichten Ziele von Pluvicto und Scemblix aufkommen könnten. Die UBS hält bei Novartis an einer neutralen Einschätzung - sprich Hold - und einem Kursziel von 90 Franken fest.
Wesentlich optimistischer ist auf der anderen Seite die US-Investmentbank Stifel, welche den Basler Pharmakonzern mit Kaufen und einem Kursziel von 109 Franken einstuft. Letztlich erhöht Novartis die Prognose für das Gesamtjahr noch einmal, meinen deren Analysten und ergänzen, dass die Schätzung des Umsatzwachstums im hohen einstelligen Bereich zu liegen kommen soll. «Wir schliessen angesichts der günstigen Basis für Cosentyx und Gilenya (bereits +10 Prozent Umsatz über neun Monate) hier aber nicht aus, dass das Umsatzwachstum gar in der Nähe von 10 Prozent stehen könnte.»
Der Blick richtet sich nun auf das Jahr 2024 und darüber hinaus und Stifel beantwortet die Frage nach der Nachhaltigkeit des Wachstums und des Bewertungsniveaus - im Gegensatz zur UBS - mit einem klaren Ja: «Wir halten die Konsenszahlen für immer noch zu konservativ und bestätigen unsere Kaufempfehlung.»