Der Kochboxen-Lieferant Hellofresh wehrt sich gegen Vorwürfe des spekulativen Investors Grizzly zu angeblichen Missständen in dem Unternehmen. Hellofresh kenne den Bericht von Grizzly und habe die Aussagen einer ersten Prüfung unterzogen, teilte die Berliner Firma am Donnerstag mit. «Das Unternehmen widerspricht der Interpretation des Reports zum aktuellen Status, der Governance und den Geschäftsaussichten nachdrücklich.»
Das Analysehaus Grizzly Research hatte einen kritischen Bericht zu HelloFresh veröffentlicht und zugleich mitgeteilt, Hellofresh-Aktien leer zu verkaufen. Die Attacke setzte den Papieren zu: Sie brachen zeitweise um 15 Prozent ein. Mit 5,35 Euro notierten sie so niedrig wie zuletzt vor mehr als einem Jahr. Bis zum frühen Nachmittag grenzten die Aktien ihre Verluste ein und lagen noch 4,7 Prozent im Minus.
Grizzly erhebt unter anderem Vorwürfe gegen Vorstandschef Dominik Richter und wirft ihm vor, Hellofresh-Aktien verpfändet zu haben, um Immobiliengeschäfte zu finanzieren. Hellofresh erklärte dazu: «Die Aussagen über CEO Dominik Richter sind grösstenteils unzutreffend und stellen seine Transaktionen in HelloFresh-Aktien grob verzerrt dar. Seine Verpfändungen von HelloFresh-Aktien dienten zusätzlichen Käufen dieser Aktie und unterstreichen sein Vertrauen in das langfristige Entwicklungspotential des Unternehmens.»
Bei Leerverkäufen spekuliert ein Investor auf fallende Kurse, indem er geliehene Papiere verkauft und hofft, sie bis zu einem Rückgabetermin billiger zurückkaufen zu können. Die Differenz streicht er als Gewinn ein.
(Reuters)
