Investoren werden hauptsächlich durch zwei Emotionen getrieben: Angst und Gier. Diese zwei Grundpfeiler des Anlegens versucht der "Fear and Greed Index" von CNN Money seit Jahren Rechnung zu tragen. Von einigen Investoren wird er als Spielerei abgetan, viele andere checken ihn mehrmals täglich, um die Marktstimmung einschätzen zu können.

Derzeit steht der Index, der von 0 bis 100 reicht, bei 55 Zählern - auf dem Tacho ergibt dies das Rating "Neutral". Das heisst, die Märkte sind derzeit weder besonders heiss gelaufen noch in panikmässiger Stimmung. 

Fear & Greed Index von CNN Money, Stand 8. Februar 2021 (Quelle: money.cnn.com).

Eine relative Ruhe an den Märkten, wie dies der Index suggeriert - das ist naürlich nicht immer so. Vor einem Monat stand der "Tacho" noch bei 57, was bereits Gier bedeutete. Und Ende Januar 2020, als etwa der Swiss Market Index einen neuen Rekord erreichte, stand der Index bei fast 100 und kam in die Zone "Extreme Greed".

Nur Wochen später, als Corona die Märkte heftigst durchschüttelte, fiel der Index fast auf Null. Was auch zeigt: Der "CNN Money Fear and Greed Index" ändert teils sehr schnell.

Entwicklung des "Fear & Greed Index" von CNN Money in den letzten drei Jahren (Quelle: money.cnn.com).

Doch wie kommt die derzeit neutrale Bewertung der Märkte zustande, wo doch fast alle Beobachter von überhitzten Börsen und übersteigertem Risikoverhalten der Anleger warnen?

Der Index besteht aus sieben Marktindikatoren. Und da zeigt sich zuerst, dass die Warner doch nicht so daneben liegen. Der Indikator "Market Momentum" erhält die Bewertung "Extreme Greed", also extreme Gier. Dies aufgrund der Messung, dass der US-Börsenindex S&P 500 derzeit fast 10 Prozent über dem gleitenden Durchschnitt der letzten 125 Tage steht.

Das Rating "Greed", also noch immer "Gier", erhalten die Indikatoren "Stock Price Strength", "Junk Bond Demand" (Nachfrage nach Anleihen mit tiefer Bonität) und "Stock Price Breadth" (Handelsvolumen). Der erste Indikator gibt an, wie stark die Zahl der Aktien an der New York Stock Exchange mit einem 52-Wochen-Hoch die Zahl der Titel mit einem 52-Wochen-Tief übersteigt. Dieses Verhältnis war in der letzten Woche leicht rückläufig, ebenso die Nachfrage nach Junk Bonds.

Erheblich zurückgekommen ist der Indikator "Marktvolatilität", welcher im Zug der Gamestop-Aktivitäten kürzlich den höchsten Stand seit Oktober erreicht hatte. Er wird noch mit "Neutral" taxiert. Interessant ist der Indikator "Save Haven Demand" (Nachfrage nach sicheren Anlageklassen): Er wechselte letzte Woche von "Neutral" auf "Fear". Der Indikator zeigt, dass Investoren langsam von riskanteren Aktien in sicherere Obligationen umschichten.

Der letzte Indikator, das Verhältnis zwischen Put- und Call-Optionen, verdeutlicht schliesslich, dass Investoren in der letzten Woche deutlich vorsichtiger agierten. Zwar kaufen Anleger noch immer erheblich mehr Call- als Put-Optionen. Allerdings befindet sich die Anzahl der Put-Optionen (mit denen setzen die Investoren auf fallende Märkte) auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Das Verdikt von CNN Money bei diesem Indikator: "Extreme Fear".

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