Nur die Beteiligungsgesellschaften EQT, Apax, Triton und die belgische Core Equity Holdings seien noch im Rennen um das Wiesbadener Familienunternehmen Adco, dem die beiden Marken gehören, sagten zwei mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen. Die Ehefrau und der Sohn von ToiToi-Gründer Harald Georg Müller, die das Unternehmen seit dessen Tod vor fünf Jahren führen, könnten mit einem Erlös von 700 bis 800 Millionen Euro rechnen, sagten die Insider. Die Familie hatte Adco im Herbst auf der Suche nach frischem Kapital zum Verkauf gestellt. Der Investor Advent, der ebenfalls Interesse gezeigt hatte, habe abgewinkt.
Organisiert werde der Verkauf von der US-Investmentbank Citi. Die endgültigen Gebote seien bis zum 10. Juli fällig. Die genannten Bieter und Citi wollten sich zu den Informationen nicht äussern. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte zu einem möglichen Verkauf ebenfalls nichts sagen.
Adco sieht sich als Weltmarktführer für mobile Toiletten ohne Wasseranschluss, wie sie auf Baustellen oder Grossveranstaltungen zum Einsatz kommen. Einem Insider zufolge leidet das Unternehmen unter operativen Problemen. Zuletzt hatte es beim Nürnberger "Rock im Park"-Festival Negativschlagzeilen gegeben, weil sich Besucher über zu wenige "Dixi"-Klos beklagten. Aus Frankreich hat sich Adco ganz zurückgezogen, wie die Sprecherin bestätigte, ohne Gründe zu nennen.
Müller hatte ToiToi 1983 gegründet und 1997 die vorher in US-Besitz befindliche Dixi hinzugekauft. Das Unternehmen stellt seine mehr als 300.000 Toilettenhäuschen und -container nicht nur her, es vermietet und reinigt sie auch. Im laufenden Jahr rechnet Adco mit Umsätzen von 360 Millionen Euro und einem operativen Gewinn (Ebitda) von rund 100 Millionen.
(Reuters)