Anfang Juli legten die Tesla-Valoren nach der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal in einer Erholungsrally um 5 Prozent zu. Diese verpuffte bereits am Montag, also zehn Tage später, nachdem der Tesla-CEO Elon Musk die Gründung einer neuen US-Partei angekündigte. Analysten bemängeln, Musk schade damit dem Brand von Tesla noch mehr.
Das politische Engagement von Elon Musk ist den Aktionären von Tesla schon länger ein Dorn im Auge. Nach seinem Engagement im sogenannten «Department of Government Efficiency» und dem darauffolgenden Zerwürfnis mit Donald Trump wegen der «Big Beautiful Bill» will der Tesla-Gründer die US-Politik mit seiner neuen Partei erneut aufmischen. Damit tut er genau das, was seine Anhänger und Aktionäre nicht wollen.
«Ganz einfach: Dass Musk tiefer in die Politik eintaucht und nun versucht, es mit dem Establishment aufzunehmen, ist genau die entgegengesetzte Richtung, die die Investoren und Aktionäre in dieser für die Tesla-Geschichte entscheidenden Phase von ihm erwarten», schrieb Dan Ives, globaler Leiter der Technologieresearch bei Wedbush Securities. Der Experte sieht seine Felle davonschwimmen, preist er doch die Aktien mit einem Kursziel von 500 Dollar seit längerem zum Kauf an.
Auch die Investmentfirma Azoria Partners reagierte negativ: Sie will die geplante Notierung eines börsengehandelten Tesla-Fonds verschieben, wie deren Chef James Fishback auf der Plattform X schrieb. Er forderte zudem das Tesla-Management auf, Musks politische Ambitionen zu klären.
Es ist auch eine breite Masse an Tesla-Aktionären, welche zunehmend kalte Füsse bekommt. Die Tesla-Aktie ist nach wie vor eine der teuersten Aktien an Wall Street. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) steht gemäss Bloomberg-Daten bei 159 - das ist drei Mal höher als bei Nvidia. Das KGV setzt den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens in Relation zum Gewinn pro Aktie. Dieses gibt an, wie viele Jahre es dauern würde, bis ein Unternehmen seinen aktuellen Börsenwert durch den Gewinn erwirtschaftet.
Wie viel Abwärtsrisiko in den Tesla-Aktien drin steckt, zeigt ein Blick auf die Einschätzung von Ryan Brinkman, Automobil-Analyst bei JPMorgan. Er stuft Tesla mit «Untergewichten» und einem Kursziel von 115 Dollar ein. Der Experte sieht erhebliche Risiken bei den Auslieferungen im laufenden Jahr.
Seit Beginn des politischen Engagements von Musk im Sommer 2024 hatte der Elektroauto-Pionier global deutliche Marktanteilverluste erlitten. Da Donald Trump zudem die Subventionen für Elektrofahrzeuge zusammenstreicht, besteht vorerst wenig Hoffnung auf eine Trendwende bei den Verkaufszahlen.