Die neueste Abdeckung von der Privatbank Berenberg hat es in sich: Trotz Jahresperformance von über 35 Prozent sieht der zuständige Analyst weiteres kurzfristiges Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent. Entsprechend stuft Berenberg die Aktien von Helvetia Baloise mit «Kaufen» ein und setzt das Ziel bei 250 Franken fest - das bislang höchste im Markt. Die Titel reagieren positiv auf diese Einschätzung und legen im frühen Handel am Mittwoch zeitweise um knapp 2,7 Prozent auf 207,40 Franken zu.
Der Berenberg-Experte nennt drei Gründe, weshalb die Aktie des fusionierten Versicherers weiterhin ein deutliches Aufwärtspotenzial aufweist. Im Schweizer Nichtlebensversicherungsgeschäft dürfte das Unternehmen von einem doppelten Effekt aus der Fusion profitieren. Neben einer nahezu Verdopplung des Marktanteils auf rund 15 Prozent verbessere sich die Marktdynamik in diesem Segment dank der durch die Fusion erhöhten Konzentration.
Zweitens geht der Analyst davon aus, dass die angekündigten Synergieeffekte aus der Fusion in Höhe von 350 Millionen Franken voraussichtlich um rund 15 Prozent übertroffen werden – ähnlich wie bei früheren Fusionen in diesem Markt. Drittens dürfte der Zeitpunkt der Fusion mit einer deutlichen Erholung der Margen im deutschen Nichtlebensversicherungsgeschäft zusammenfallen, ein Faktor, der seiner Einschätzung nach in den aktuellen Konsensprognosen noch nicht berücksichtigt ist.
Als nächster wichtiger Termin steht der Investorentag vom 15. April im Fokus der Anleger. Dann wird Helvetia Baloise ihre Pro-forma-Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2025 präsentieren und über die neuen strategischen Planziele informieren.
Bis dahin dürfte die positive Stimmung anhalten: Vier von fünf Analysten empfehlen die Valoren zum Kauf, bei einem durchschnittlichen Kursziel von 224,20 Franken. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von gut 8 Prozent. Die einzige Halten-Empfehlung im Markt stammt von der Bank Vontobel. Das Institut hat seine Schätzungen seit dem Abschluss der Fusion jedoch noch nicht aktualisiert. Entsprechend bleibt abzuwarten, ob noch vor April ebenfalls eine Kaufempfehlung ausgesprochen wird.
(cash/AWP)
