Ein Gericht in Hongkong hat am Montag die Abwicklung des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers China Evergrande Group angeordnet. «Genug ist genug», sagte Richterin Linda Chan. Evergrande werde in Ermangelung eines «konkreten» Restrukturierungsplans abgewickelt. Der Konzern habe mehr als 18 Monate lang keine effektive Kommunikation oder Lösungen angeboten. Das Verfahren war zuvor mehrfach vertagt worden. Es wird erwartet, dass ein kommissarischer Insolvenzverwalter ernannt wird.

Evergrande, das mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt, war Ende 2021 mit seinen Auslandsschulden in Verzug geraten und zum Symbol der Schuldenkrise im chinesischen Immobiliensektor geworden. Die Entscheidung, den Baukonzern mit Vermögenswerten in Höhe von 240 Milliarden Dollar zu liquidieren, dürfte die bereits angeschlagenen chinesischen Kapital- und Immobilienmärkte erschüttern.

Die Aktien des Unternehmens wurden vor der Anhörung mit einem Minus von bis zu 20 Prozent gehandelt. Der Handel mit China Evergrande und seinen börsennotierten Tochtergesellschaften New Energy Vehicle Group und vergrande Property Services wurde nach dem Urteil eingestellt.

(Reuters)