Von einer Übergewinnsteuer hält Finanzchefin Kathryn Mikells weiter nichts. Diese Abgabe sei das Ergebnis einer "schlechten Politik", sagte sie am Dienstag. Exxon hat bereits Klage gegen die EU wegen der neuen Steuer eingereicht, die den US-Giganten im vierten Quartal rund 1,3 Milliarden Dollar kostete.
Exxon setzte mit seinem bereinigten Jahresgewinn von 59 Milliarden Dollar eine neue Höchstmarke für westliche Öl-Firmen. Experten erwarten, dass die Multis dank hoher Preise nach der russischen Invasion der Ukraine und reger Nachfrage für 2022 auf Jahresgewinne von insgesamt fast 200 Milliarden Dollar kommen dürften.
Exxon selbst konnte seinen bisherigen Jahres-Rekord von 45,2 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2008 knacken. Seitdem hat der Konzern die Kosten gedrückt, um seine Profitabilität weiter zu steigern. Die Erträge und der Cashflow lägen doch deutlich über dem Vorjahr, sagte Finanzchefin Mikells.
Die Rekord-Gewinn könnten indes auch in den USA für neue Debatten sorgen. Erst am Freitag hatte die US-Regierung Kritik an Konzernen der Branche geübt, die ihre Gewinne in Ausschüttungen an ihre Aktionäre und nicht für neue Energie-Projekte investierten. Übergewinnsteuern würden dafür sorgen, dass die Industrie weniger Geld in die Erschliessung neuer Gas- und Ölfelder stecke, sagte Mikells nun.
(Reuters)